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Migration und Integration – Erfahrungen nutzen, Neues wagen

Berlin (ots)

Prof. Dr. Rita Süssmuth, Vorsitzende des
Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration, erklärte heute
in Berlin anlässlich der Übergabe des ersten Jahresgutachtens an
Bundesminister Otto Schily: Das neue Zuwanderungsgesetz ist ein
wichtiger, aber nur erster Schritt, um die migrations- und
integrationspolitischen Herausforderungen, vor denen Deutschland
steht, zu bewältigen. Der langjährige Streit, ob Deutschland ein
Einwanderungsland ist, ist damit beendet.
Nach Auffassung des Zuwanderungsrates braucht Deutschland trotz
der hohen Arbeitslosigkeit in begrenztem Umfang qualifizierte
Zuwanderinnen und Zuwanderer. Vor dem Hintergrund der demografischen
Entwicklung und der zunehmenden internationalen Konkurrenz um die
"besten Köpfe" ist es unverzichtbar, flexible Steuerungsinstrumente
zu entwickeln.
Hierzu schlägt der Zuwanderungsrat ein transparentes Verfahren für
die Zuwanderung so genannter Engpass-Arbeitskräfte vor. Diesen
Arbeitskräften muss ein konkretes Arbeitsplatzangebot vorliegen. Der
Zuwanderungsrat verweist darauf, dass die Integration von
Zuwanderinnen und Zuwanderern eine zentrale gesellschaftspolitische
Herausforderung für Deutschland ist. Erstmals werden in der
Geschichte der Bundesrepublik Zuwanderung und Migration in einem
Gesetz geregelt. In vielen Bereichen ist Integration in der
Vergangenheit gelungen. Dennoch gibt es heute erhebliche
Integrationsdefizite.
Diese sind nur zu beheben, wenn nach dem Grundsatz "Fördern und
Fordern" die Integration insbesondere in Bildung, Arbeitsmarkt und
Wohnen nachhältig gestärkt wird. Dies gilt nicht nur für
Neuzuwanderer, sondern auch für schon länger in Deutschland lebende
Migranten ("nachholende Integration").
Nach Auffassung des Zuwanderungsrates sind Aufnahme- und
Integrationskapazitäten keine festen Größen. Entscheidend ist, wie
die Zuwanderung erfolgt, gestaltet wird und wie damit verbundene
Konflikte bewältigt werden.
Der Zuwanderungsrat stellt fest, dass die Datenlage zu Migration
und Integration unzureichend ist. Damit wird die politische Steuerung
erschwert.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth (Vorsitzende)
Prof. Dr. Klaus J. Bade (stellv. Vorsitzender)
Christoph Kannengießer
Dr. Gerd Landsberg
Heinz Putzhammer
Prof. Dr. Gert G. Wagner
ots-Originaltext: Deutscher Städte- u. Gemeindebund
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53970

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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