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DStGB: Dramatischer Anstieg der kommunalen Kassenkredite!

Berlin (ots)

Kommunale Investitionskraft durch
Gemeindefinanzreform stärken
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht durch die heute
bekannt gegebenen Verschuldungszahlen des Statistischen Bundesamtes
seine Befürchtung bestätigt, dass die kommunale Finanzsituation die
Städte und Gemeinden immer tiefer in die Schuldenfalle treibt.
Während die regulären Kreditmarktschulden der Gemeinden Ende 2004 auf
dem Stand des Vorjahres (rd. 90 Mrd. €) stagnierten, stiegen die
kommunalen Kassenkredite um rund 25 % von 16 Mrd. € auf gut 20 Mrd. €
an! Diese Kassenkredite dienen in der Theorie allein zum Ausgleich
kurzfristiger Liquiditätsengpässe, haben sich in der Praxis aber
längst zum Notstopfen entwickelt, mit dem die Gemeinden die Lücke
zwischen Einnahmen und Ausgaben verringern.
„Die dramatische Entwicklung der Kassenkredite gefährdet die
Zukunftsfähigkeit der deutschen Städte und Gemeinden“ sagte das
Geschäftsführende Präsidialmitglied des DStGB, Dr. Gerd Landsberg,
heute in Berlin. Allein die kommunale Verschuldung mache pro Kopf der
Bevölkerung rd. 1.400 € aus. Betrachte man die Gesamtverschuldung von
Bund, Ländern und Gemeinden, so ergebe dies einen Betrag von knapp
18.000 € pro Einwohner. „Dies ist eine schreckliche Hypothek, die wir
unseren Kindern mit auf den Weg geben“, so Landsberg. Sie gefährde
die Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden und stelle damit die
Zukunft der Gesellschaft aufs Spiel.
„Wir müssen den weiteren Anstieg der Verschuldung stoppen und den
Abbau des Schuldenberges in Angriff nehmen,“ so Landsberg. Dazu sei
es unbedingt erforderlich, die Wirtschaft zu beleben und mehr
Arbeitsplätze zu schaffen. Für den DStGB liegt der Schlüssel dazu in
der Ankurbelung der Binnenkonjunktur. Das aber gehe nur über
verstärkte kommunale Investitionen. Landsberg wies darauf hin, dass
zurzeit Schulen, Wege, Plätze und Infrastruktur in den Gemeinden
verfallen, während das Handwerk vergeblich auf Aufträge warte.
„Deshalb muss die Finanzkraft der Kommunen endlich nachhaltig durch
eine Gemeindefinanzreform gestärkt werden. Das muss absoluten Vorrang
haben vor weiteren Steuersenkungen zu Gunsten der Unternehmen.“ Denn
längst sei klar, dass sinkende Steuern nicht zu der erhofften
Stärkung der Inlandsnachfrage geführt hätten.

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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