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DStGB: Gemeinden sagen Ja zu Kindern

Berlin (ots)

Ohne starke Kommunen keine bessere
Familienpolitik - Dauerhaftes und nachhaltiges Finanzierungskonzept
unverzichtbar - Stärkeres Engagement durch die Wirtschaft notwendig
„Eine nachhaltige und bessere Familienpolitik in Deutschland wird
nur elingen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die Kommunen in der
Lage sind, diese Aufgaben auch anzugehen. Eine bessere Betreuung der
Kinder und ein familienfreundliches Umfeld in den Städten und
Gemeinden sind allerdings nicht zum Nulltarif zu haben.
Vor diesem Hintergrund und vor den immer weiter zurückgehenden
staatlichen Einnahmen, die die letzte Steuerschätzung noch einmal
vor
Augen geführt hat, ist der Ruf nach immer weiteren Steuersenkungen
der falsche Weg. Weniger Steuern bedeuten zwangsläufig auch weniger
staatliche Leistungen für die Bürger“, sagte der erste
Vizepräsidenten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes,
Bürgermeister Roland Schäfer, Bergkamen, anlässlich der DStGB
Fachkonferenz „Gemeinden sagen Ja zu Kindern“ heute in Königswinter.
Der weitere bedarfsorientierte Ausbau der Kinderbetreuung ist
grundsätzlich notwendig, die Kommunen allein sind mit dieser Aufgabe
aber finanziell überfordert. Der DStGB fordert seit langem die
Unterstützung durch Bund und Länder für diese Aufgabe. „Wir bemühen
uns nach Kräften, die Angebote der Kleinkinderbetreuung zu
erweitern,
frei werdende Kindergartenplätze umzuwidmen und Tagesmütter zu
gewinnen. Für diese wichtige Investition in die Zukunft der
Gesellschaft muss jedoch die volle Finanzierung dauerhaft gesichert
werden“, sagte Schäfer.
Neben den finanziellen Voraussetzungen ist allerdings auch die
Gesellschaft insgesamt gefordert, eine Anerkennungskultur für die
Familien zu schaffen. Die Bereitschaft Kinder groß zu ziehen und die
damit verbundenen Herausforderungen, müssen als Wert mehr anerkannt
werden. Dazu gehört die gezielte Förderung der Vereinbarkeit von
Kindererziehung und Beruf, Karrierechancen für Mütter mit
Halbtagsstellen, Arbeitszeitmodelle und Fortbildungsmaßnahmen für
Mütter zum Wiedereinstieg in das Berufsleben. Hier sind alle
gesellschaftlichen Gruppen, also auch die Wirtschaft, die
Gewerkschaften, die Kirchen und die Wohlfahrtsverbände gefordert.
Die Zahl der Betriebskindergärten liegt derzeit bei rd. 300 von
insgesamt rd. 25.000 Kindergärten. Sie muss deutlich gesteigert
werden. Dabei muss auch die Möglichkeit verstärkt werden, dass sich
Unternehmen zusammenschließen und gemeinsam zusätzliche Betreuung
organisieren.
Die Kommunen leisten ihren Beitrag in vielfältiger Form und in
vielen Städten und Gemeinden gehört die lokale Familienpolitik zum
Leitbild, das gemeinsam mit den Bürgern entwickelt wird. Mit großem
Erfolg beteiligen sich bereits über 140 Kommunen an der
Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familien“. Ihr Ziel es, u. a.
die Kinderbetreuung auszubauen und die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zu verbessern. Praktische Familienfreundlichkeit ist damit
keine Utopie – in Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern aus
Politik, Wirtschaft und privaten Initiativen entsteht so manches,
was
eine Kommune alleine nicht bewältigen könnte!
„Die Gesetzgeber in Bund und Ländern sollten regelmäßig bei neuen
Gesetzen und Verordnungen eine Familienverträglichkeitsprüfung
vornehmen. Dies ist wichtiger als überzogene Regelungen zur
Antidiskriminierung“, sagte Schäfer abschließend.

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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