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Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.

Familienfreundlichkeit ist wichtiger Standortfaktor in Städten und Gemeinden

Berlin (ots)

Flächendeckende Ganztagsbetreuung erfordert
dauerhaft zusätzliche Finanzmittel
Die Achtung und Förderung der Kinder und Familien muss nach 
Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) zum 
zentralen Leitbild der Politik in Bund, Ländern und Kommunen werden.
"Wir müssen in Deutschland eine Anerkennungskultur schaffen, die 
die Familie und die Bereitschaft, Kinder groß zu ziehen und die damit
verbundenen Herausforderungen als Wert anerkennt. Ohne dauerhafte 
Finanzierung wird es keine bessere Familienpolitik geben. Die 
Einigung bei den Unterkunftskosten und die damit verbundene 
Aufstockung des Bundesanteils für die Kommunen auf 4,3 Mrd. Euro ist 
ein positives Signal. Dieser Betrag ist allerdings nicht die spürbare
Entlastung, die die Politik den Kommunen versprochen hat. Die 
Erwartung des Bundes, aus der Entlastung könnten die Kommunen 1,5 
Mrd. Euro jährlich zusätzlich in die Kinderbetreuung investieren, 
wird so nicht in Erfüllung gehen können", betonten der Präsident des 
DStGB, Bürgermeister Roland Schäfer, Bergkamen und der 
Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg, heute auf der gemeinsam mit 
dem Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie und dem Deutschen 
Industrie- und Handelskammertag veranstalteten Fachkonferenz 
"Gemeinden und Unternehmen sagen Ja zu Kindern" in Potsdam.
Wer bessere Kinderbetreuung, mehr Jugendarbeit, mehr Schutz vor 
Verwahrlosung und mehr Anstrengungen der Kommunen im Arbeitsmarkt 
will, muss die Finanzkraft der Kommunen stärken.
Bereits heute wenden die Kommunen ca. 13,0 Mrd. Euro für die 
Kinderbetreuung auf. Wenn wir die Situation verbessern und eine 
flächendeckende Ganztagsbetreuung mit qualifiziertem Personal 
schaffen wollen, müssen Bund und Länder die dauerhafte Finanzierung 
sicherstellen. Eine bessere Betreuung der Kinder und ein 
familienfreundliches Umfeld in den Städten und Gemeinden gibt es 
nicht zum Nulltarif.
Vor diesem Hintergrund ist auch der Ruf nach kostenfreien 
Kindergärten der falsche Ansatz. "Es ist wichtiger, die Infrastruktur
weiter auszubauen, als bei Familien nicht erfüllbare Erwartungen zu 
wecken. Schließlich sind die Elternbeiträge sozial gestaffelt, damit 
Familien mit niedrigen Einkommen gering oder gar nicht belastet 
werden", so Schäfer und Landsberg.
Die Kommunen leisten ihren Beitrag in vielfältiger Form und in 
vielen Städten und Gemeinden gehört die lokale Familienpolitik zum 
Leitbild, das gemeinsam mit den Bürgern entwickelt wird. Mit großem 
Erfolg beteiligen sich bereits über 350 Kommunen an der 
Bundesinitiative "Lokale Bündnisse für Familien". Ihr Ziel es, u. a. 
die Kinderbetreuung auszubauen und die Vereinbarkeit von Familie und 
Beruf zu verbessern. Praktische Familienfreundlichkeit ist damit 
keine Utopie - in Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern aus 
Politik, Wirtschaft und privaten Initiativen entsteht so manches, was
eine Kommune alleine nicht bewältigen könnte.
Die Unterstützung der Familien durch den Staat ist von zentraler 
Bedeutung. Aber Familienpolitik ist nicht nur eine Aufgabe des 
Staates. Eine familienfreundliche Gesellschaft bekommen wir nur, wenn
der Staat, die Städte und Gemeinden, die Arbeitgeber und 
Gewerkschaften, die Kirchen, die Vereine und Verbände und auch jeder 
Einzelne mitarbeitet. Denn nur das Interesse und der Einsatz aller 
Beteiligten macht aus einer Gesellschaft mit Familien eine 
familienfreundliche Gesellschaft.

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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