Armin Mueller-Stahl rechnet exklusiv in TV DIGITAL ab mit dem Kapitalismus und den Politikern: "Wir bekommen jetzt die Quittung für unsere grenzenlose Gier - doch mich interessiert nur noch eins: der Tod!"
Hamburg (ots)
Sperrfrist: 11.12.2008 11:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Aggressive Banker, gierige Spekulanten und Superreiche wie Roman Abramowitsch - all das ist dem Weltstar Armin Mueller-Stahl ein Dorn im Auge. Anlässlich des Kinostarts von Heinrich Breloers neuestem Film "Buddenbrooks" am 25. Dezember 2008 erklärt der Schauspieler im Exklusiv-Interview mit TV DIGITAL (EVT: 12.12.2008) die Parallelen zwischen dem finanziellen Untergang einer Lübecker Patrizierfamilie im Jahr 1840 und der Gegenwart:
"Wir zeigen in 'Buddenbrooks', was heute am Aktienmarkt passiert", so Mueller-Stahl. "Momentan bekommen wir die Quittung für die grenzenlose Gier der Spekulanten. Es ist ein Irrsinn, dass ein Oligarch wie Roman Abramowitsch in zwei Jahren 16-facher Milliardär wird und sich mit seinen Konsorten das ganze Geld in die Tasche steckt, während gleichzeitig ganze Kontinente zugrunde gehen und täglich Tausende Kinder an Hunger sterben. Das Ganze ist so unappetitlich! Doch bei diesen Leuten sind so viele kriminelle Energien vorhanden - ähnlich wie bei einigen Bankern. Sie waren auch nur fokussiert auf Gewinn - mit unglaublicher Aggressivität. Zwar reagieren jetzt die Politiker - aber wie immer zu spät. Wir haben keine Regierungen, wir haben Reagierungen." All das stehe laut Mueller-Stahl schon in vielen Klassikern der Weltliteratur - auch in den 'Buddenbrooks'.
Kein Fünkchen Mitleid empfindet Mueller-Stahl allerdings mit den von Aktienverlusten bedrohten Spekulanten: "Ich sehe die ganzen Gesichter derer, die immense Aktienverluste hatten, förmlich vor mir. Aber sie berühren mich null. Leute, die den Hals nicht voll genug kriegen können, sind an dem Dilemma, das wir gerade erleben, selbst schuld. Ich habe mich Gott sei Dank nie an Aktiengeschäften beteiligt."
Während sich Mueller-Stahl "null berührt" zeigt von Geld und Gier, gesteht er sein großes Interesse für ein einziges Thema: "Die einzige Frage der Welt, die ich gern beantwortet bekäme, ist die, was uns nach dem Tod erwartet - alle anderen Fragen interessieren mich null. Doch die Frage nach dem Tod kann mir keiner beantworten, nicht einmal der klügste Mann. Dieses Rätsel ist unlösbar. Human ist ein plötzlicher Tod, wie ich ihn in den "Buddenbrooks" sterbe - ein Herzinfarkt wäre mein Traum-Tod. In meinen Filmen bin ich bereits rund 40-mal gestorben. Doch das war nur ein Abschied auf Raten, denn mein Tod in diesem Film soll mein letztes Sterben vor der Kamera sein, bevor die endgültige Klappe fällt!"
Alle Zitate nur bei Nennung der Quelle TV DIGITAL frei. Das ganze Interview mit Armin Mueller-Stahl finden Sie in der aktuellen Ausgabe von TV DIGITAL und ab dem 12.12.2008 auf www.tvdigital.de.
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