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"Unser Finale 1990 war total langweilig." Fußball-Weltmeister Rudi Völler schreibt in TV DIGITAL exklusiv über seine drei WM-Endspiele

Hamburg (ots)

Dreimal stand Rudi Völler im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft: 1986 und 1990 als Spieler, 2002 als Teamchef. Vor dem Endspiel der diesjährigen WM in Südafrika beschreibt der 50-Jährige, der inzwischen Sportdirektor von Bayer Leverkusen ist, in TV DIGITAL exklusiv, wie er diese besonderen Spiele erlebte.

Interessant sei, so Völler, dass der Druck, der auf den Spielern lastet, zu Beginn des Turniers größer ist als im Finale. "Am Anfang muss sich das Team finden, die Vorrunde überstehen. Im Finale hast du schon etwas erreicht und willst nur noch die Krönung." 2002, als Trainer, sah das anders aus, da war er "für die ganze Geschichte verantwortlich", schreibt Völler. "Von morgens bis abends spürst du den Druck und machst dir fünf Wochen lang jeden Tag, jede Stunde Gedanken. So eine WM ist sehr stressig, selbst wenn du weit kommst!"

In den Turnieren 1986 und 2002 konnte Völler zudem eine "erstaunliche Parallele" feststellen. "Wir waren beide Male nicht die zweitbeste Mannschaft der Welt, aber wir standen immer etwas kompakter und sind tatsächlich ins Finale gekommen." Da zeigte sich wieder einmal, dass Deutschland tatsächlich eine Turniermannschaft ist. Während andere Teams in der Vorrunde mitunter glänzend spielen, aber im Achtelfinale ausscheiden, können die Deutschen ihr Niveau halten und im Verlauf noch besser spielen. "Das macht Deutschland immer so gefährlich."

Beim letzten WM-Sieg hingegen war der Verlauf eindeutig: "In Italien 1990 waren wir von Anfang an fest davon überzeugt, dass wir Weltmeister werden. Wir waren die Besten. Das Endspiel war total langweilig, Bodo Illgner musste bis auf eine Kopfballrückgabe von Andreas Brehme keinen Ball halten." Das Gefühl, den WM-Pokal anschließend in den Händen zu halten, kann Rudi Völler hingegen nicht mehr beschreiben. "Das ist genau so, wie es sich die Fans vorstellen: ein tolles Gefühl, aber schwer zu erklären! Ich habe als kleiner Junge davon geträumt. Leider geht der Moment zu schnell vorbei, denn dann kommt ja schon der Nächste in der Reihe."

Alle Zitate von Rudi Völler in Heft 14/2010 von TV DIGITAL (EVT: 25.6.2010). Zitate, auch auszugsweise, nur bei Nennung der Quelle "TV DIGITAL" zur Veröffentlichung frei.

Pressekontakt:

TV DIGITAL, Thomas Weiß, stellv. Chefredakteur, Tel. 040 347 - 29
725, thomas.weiss@axelspringer.de

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