Jan Josef Liefers und Axel Prahl im Exklusiv-Interview mit TV DIGITAL über ihre "Tatort"-Verträge: "Man soll nie aufhören, wenn es am schönsten ist!"
Hamburg (ots)
Eine Clownsstatue, die sich als Leiche entpuppt. Ein dubioser Aktionskünstler - und Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) auf Mörderjagd bei einer Skulpturenausstellung: Der mittlerweile 32. Münster-"Tatort" mit dem Titel "Gott ist auch nur ein Mensch" (19.11., 20.15 Uhr, Das Erste) wartet wieder mit verrückten Ideen auf. TV DIGITAL (EVT: 3.11.) traf die Stars exklusiv beim Dreh. Liefers und Prahl über ...
... ihre Verträge: "Unser derzeitiges Motto ist: ,Man soll nie aufhören, wenn es am schönsten ist'", sagt Axel Prahl. Jan Josef Liefers ergänzt: "Unsere Verträge waren von Anfang an zeitlich immer begrenzt. Das ist ein eingebauter Unsicherheitsfaktor, den wir uns auferlegt haben. Denn wenn es uns nicht gelingen sollte, mit den Figuren und den Inhalten frisch zu bleiben und uns immer wieder neu zu erfinden, könnten und sollten wir lieber aufhören, statt noch ewig auf der Stelle zu treten."
... Humor und die Drehbücher: "Es gab mal ein paar Ausrutscher mit den Drehbüchern - etwa bei 'Das Wunder von Wolbeck", so Liefers. "Aber die Qualität ist inzwischen besser und vor allem stabiler geworden. Mein Gefühl ist, dass wir mit ein paar Dellen und Beulen in der Karosserie immer heil ans Ziel gekommen sind." Prahl: "Die sozialkritischen Auseinandersetzungen verpacken wir humoristisch, frei nach Brechts Motto: 'Das erkennende Lachen ist das beste Lachen.'"
... den "Tatort" auf Twitter: "Für mich ist es überhaupt nichts, sonntags abends mitzutwittern, wenn 'Tatort' läuft", sagt Prahl. "Wenn ich einen Film gucke, dann möchte ich mich darauf konzentrieren. Da kriegt man doch nur noch die Hälfte mit, wenn man ständig auf das Geschriebene gucken muss - oder?" "Stimmt genau", findet Liefers. "Aber wenn der 'Tatort' gelaufen ist, schaue ich mir manchmal die Twitter-Rückschau an, weil es wirklich lustig ist, was dort alles unter dem Hashtag # Tatort zu finden ist. Auf mich wirken die Mitglieder der Twitter-Gemeinde wie Fußballkommentatoren, die das Spiel sehen und es mit einer leichten Zeitverzögerung kommentieren. Ich stelle mir das auch ziemlich anstrengend vor. Aber irgendwie rückt unter diesem Hashtag dann ja auch die Republik zusammen."
... die Krimiflut im TV: "Bei uns", erklärt Liefers, "sind die Genres auffällig aus der Balance geraten, weil gefühlt nur jeder fünfte fiktionale TV-Beitrag kein Krimi ist. Mittlerweile weiß man gar nicht mehr, ob wirklich nur Krimis so viele Zuschauer anlocken - oder ob die Leute so viele Krimis gucken, weil ihnen kaum noch etwas anderes angeboten wird." Prahl: "Dabei sind die Ingredienzen für einen Krimi eigentlich total begrenzt. Es gibt ja kaum noch etwas, was man vorher noch nie gesehen hat. Immer wird jemand erstochen, erschlagen, erhängt, erwürgt oder erdrosselt ... Ich wünschte, dass man mit etwas mehr Fantasie noch in viele andere Lebensbereiche reinschauen könnte, um eine gute fiktionale Abendunterhaltung herzustellen."
... ihre persönlich kriminellsten Delikte: "Ich habe mal als Kind", verrät Liefers, "Skiwachs in einem Sportgeschäft geklaut. Keine Ahnung, warum, denn ich hatte weder Skier noch wohnte ich in einer Gegend, wo man Ski fahren konnte."
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