ADKA Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker
Krankenhausapotheker warnen vor Abbau von Arzneimittelsicherheit im Krankenhaus
Berlin/München (ots)
Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker, ADKA e. V. befürchtet Einbußen bei Arzneimittel-, Patienten- und Versorgungssicherheit im Krankenhaus. Anlass dafür ist die von der Bundesregierung geplante Änderung des Apothekengesetzes, die heute (19.01.2005) in einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages diskutiert wird.
Die Europäische Wettbewerbskommission erhob Vorwürfe gegen das im Apothekengesetz verankerte sog. Regionalprinzip. Dieses regelt die orts- und zeitnahe Arzneimittelversorgung und die pharmazeutische Beratung für Krankenhäuser ohne eigene Krankenhausvollapotheke. Der Präsident der ADKA, Dr. Steffen Amann, kritisiert, dass im vorliegenden Gesetzesentwurf der Forderung nach Abschaffung des Regionalprinzips Folge geleistet wird, ohne ausreichende Vorsorge für die Patientensicherheit zu treffen.
Amann: "Der Apotheker ist Mitglied im therapeutischen Team" Arzneimitteltherapie im Krankenhaus wird immer komplexer und bedarf des Zusammenwirkens der Fachleute von Medizin, Pflege und Pharmazie, wenn Patienten nicht nur den Nutzen der Arzneimitteltherapie erfahren, sondern auch vor den Risiken geschützt werden sollen.
Der Präsident fordert, dass die Bundesregierung das Apothekengesetzes nicht nur auf Wettbewerbsebene an EU Vorschriften angleicht. Der EU Standard muss auch auf der Qualitätsebene im Gesetz eingebracht werden. Hierfür sind dem Beratungsbedarf des Krankenhauses angepasste Stellen für Apotheker vorzusehen.
Nur 500 der 2.200 deutschen Krankenhäuser verfügen über eine eigene Apotheke. Deutschland rangiert damit in den absolut letzten Plätzen im Vergleich mit anderen Industriestaaten. Die geplante Gesetzesänderung birgt deshalb besondere Risiken für die Patientenversorgung in deutschen Krankenhäusern.
Die ADKA-Stellungnahme und weitere Informationen zur Krankenhauspharmazie unter http://www.adka.de
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