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ots.Audio: Zyklon in Bangladesch: DRK-Mitarbeiter in Dhaka zur aktuellen Situation

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Berlin (ots)

Anmoderation (Vorschlag): Durch den Zyklon in Bangladesch haben 
Hunderttausende ihr Haus verloren, es gibt zahlreiche Verletzte, Tote
und Vermisste. Die Situation ist nach wie vor sehr unübersichtlich. 
Gerhard Tauscher, Experte für Wasser und Hygiene vom Deutschen Roten 
Kreuz ist in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.
Frage: Herr Tauscher, wie ist die Lage derzeit in Bangladesch
O-Ton, 29 sec:
"Direkt an der Küste ist es ein Streifen, der eben durch vier Meter 
hohe Wellen in diesem extrem flachen Küstengebiet überschwemmt wurde.
Da die übliche Wasserversorgung einfach aus gesammeltem Wasser in 
oberflächlichen Tümpeln besteht, sind diese Tümpel eben mit Wasser 
des Meeres vermischt worden und entsprechend salzig. Die Leute müssen
jetzt eben ihr Wasser von weiter her, von weiter aus dem 
Landesinneren bekommen."
Frage: Wie sieht es im Landesinneren aus?
O-Ton, 22 sec:
"Ab einer gewissen Linie von der Küste weg, 100 bis 150 Kilometer ins
Landesinnere gibt es erhebliche Sturmschäden bis hin in die 
Hauptstadt, die gestreift wurde von dem Hurrikan. Im Prinzip sind 
wirklich die Ärmsten betroffen. Je einfacher, je primitiver die Hütte
gebaut wurde, desto eher ist sie natürlich weggeflogen."
Frage: Was ist Ihre Aufgabe in Bangladesch?
O-Ton, 28 sec:
"Ich bin Mitglied eines Evaluierungsteams beim Internationalen Roten 
Kreuz und mein Fachgebiet sind Wasser- und Sanitärfragen, was in dem 
Bereich zu tun ist. Das sind so die Aufgaben, zu gucken, in welchen 
Gegenden es eben keine Alternativen zu den bestehenden Wassertümpeln 
gibt, wo man praktisch keine Alternative zu dem Versalzenen hat, wie 
man eben die ganze Situation ohne den Ausbruch von Seuchen geregelt 
bekommt."
Frage: Wie sieht die Hilfe vor Ort aus, die Sie derzeit leisten?
O-Ton, 32 sec:
"Eben die Verteilung von Hilfsgütern für den ersten Anschub, das sind
im Wesentlichen Lebensmittel, aber auch schon Shelter Material, also 
Plastikplanen sind das meistens nur, auch Kleidung wird jetzt schon 
verteilt. Das ist so die erste Hilfe der Verteilung. In der zweiten 
Runde gibt es dann mehr Haushaltsartikel, Kochtöpfe, Hygiene-Pakete 
und solche Dinge die dann natürlich längerfristig auch gebraucht 
werden."
Frage: Welche medizinische Hilfe leisten Sie?
O-Ton, 23 sec:
"Der zweite Teil der Hilfe sind medizinische Teams, die eben auch in 
abgelegene Gegenden reisen, um da medizinische Hilfe direkt vor Ort 
zu leisten. Die sind wirklich teilweise nur mit Motorrädern 
unterwegs, um überhaupt in entlegene Gebiete zu kommen. Morgen wird 
eines dieser Teams für mehrere Tage mit einem Marineschiff unterwegs 
sein und auch die Inseln weiterversorgen."
Frage: Wie geht die Hilfe in den nächsten Wochen weiter?
O-Ton, 29 sec:
"Im Prinzip geht es schon in Richtung Wiederaufbau. Es sind einige 
Experten bei uns, die sich nur um den Wiederaufbau schon kümmern. 
Welches Baumaterial muss man den Leuten zur Verfügung stellen, damit 
sie selbst ihre Behausung - letztendlich sind es ja relativ einfache 
Häuser - wieder aufbauen können. Das geht im Wesentlichen auf 
Wellblech hinaus, auf ein bisschen Bauholz, Nägel und Werkzeug, um 
das Ganze zu bewerkstelligen."
Frage: Gibt es eine Situation, die Sie besonders bewegt hat?
O-Ton, 24 sec:
"Wir waren gestern mit einem Hubschrauber auf einer Halbinsel direkt 
an der Küste, da gab es recht unterschiedliche Situationen. In einem 
Dorf war es dann so, dass man noch zweihundert Leute vermisst hat, in
der Regel Fischer, die mit Booten auf dem Meer waren. Entsprechend 
kleine Boote, die kein Funksystem haben, die konnten dann nicht 
gewarnt werden und nicht geholt werden."
Frage: Wie gehen die Menschen mit der Situation um?
O-Ton, 44 sec:
"Selbst als ich noch zuhause war an dem Tag, als die Überschwemmung 
ja passiert war, als sie das Land erreicht hatte, waren die Leute 
schon mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Ich sehe hier sehr viel 
Eigenaktivität, man wartet nicht unbedingt auf internationale Hilfe, 
was wir hier leisten können ist wirklich nur eine Unterstützung. Die 
Leute bauen selbst ihre Hütten wieder auf mit lokal erhältlichen 
Baumaterialien, mit Strohmatten, mit einfachsten Materialien. Man 
räumt nur mit Äxten dickste Baumstämme von der Straße. Die Leute 
gehen extrem aktiv um, vielleicht ist das auch so ein 
Schutzmechanismus, nicht weiter drüber nachdenken, man stürzt sich 
einfach in Arbeit."
Frage: Wie können die Menschen in Deutschland helfen?
O-Ton, 31 sec:
"Die Menschen können spenden, denn die Hilfsorganisationen, die hier 
vor Ort sind und gute lokale Partner haben, die auch langfristig die 
Kraft haben, hier zu bleiben und Geldmittel zur Verfügung zu stellen.
Im Prinzip steht und fällt unser Programm damit, was für Geldmittel 
wir dann zur Verfügung haben. Unsere Projektvorschläge richten sich 
jetzt nach dem Bedarf. Nur wenn die Projekte entsprechend nicht eine 
Kostendeckung erreichen, wenn wir das Geld dafür nicht haben, können 
Teile eben dann nicht umgesetzt werden."
Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden für die Betroffenen des 
Zyklons "Sidr" in Bangladesch:
Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
Konto: 41 41 41
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Bangladesch
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch 
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben 
an  desk@newsaktuell.de.

Pressekontakt:

Kontakt Pressestelle:

Deutsches Rotes Kreuz
Generalsekretariat
Fredrik Barkenhammar
Presse-Sprecher
Tel.: 030 - 85 404 - 155
Fax: 030 - 85 404 - 455
E-Mail: barkenhf@drk.de

Caroline Benzel
Pressereferentin Ausland
Tel.: 030 - 85 404 - 158
Fax: 030 - 85 404 - 455
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