Helaba weiterhin auf Kurs - deutlicher Ergebnisanstieg im dritten Quartal
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Frankfurt am Main (ots)
- Konzernergebnis nach Steuern erreicht 218 Mio. Euro - Stabile operative Geschäftsentwicklung - Kreditrisikovorsorge vermindert sich - Kernkapitalquote bei 9,1 Prozent
Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat die Bewertungsbelastungen des zweiten Quartals überwunden und ihr Konzernergebnis nach IFRS in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres fast wieder auf Vorjahresniveau gebracht. Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf 284 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern erreicht 218 Mio. Euro nach 95 Mio. Euro zum Halbjahr 2010. Es liegt erwartungsgemäß leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres. Die Ertragsrechnung wird geprägt durch eine positive Entwicklung der operativen Erträge und eine konjunkturbedingte Entspannung bei der Kreditrisikovorsorge.
Hans Dieter Brenner, Vorsitzender des Vorstandes, ist mit der Entwicklung zufrieden: "Wir haben die Marktturbulenzen und die damit einhergehenden Bewertungsbelastungen des zweiten Quartals hinter uns gelassen und sind in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nachdem das Jahr 2009 das Jahr der Wertaufholungen war, erwarten wir im laufenden Jahr eine gutes operatives Geschäft und ein normalisiertes Handelsergebnis. Gestützt auf eine nachhaltig positive Konjunkturentwicklung sind wir deshalb weiterhin optimistisch, im Jahr 2010 ein Ergebnis leicht unter dem des Vorjahres erzielen zu können."
G+V: Zinsüberschuss nach Risikovorsorge und Provisionsüberschuss steigen deutlich, Handelsergebnis erholt sich gegenüber dem ersten Halbjahr
Mit 752 Mio. Euro lag der Zinsüberschuss um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 733 Mio. Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft verminderte sich um 138 Mio. Euro auf 237 Mio. Euro. Zum Halbjahr 2010 hatte sie 134 Mio. Euro betragen. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge stieg deshalb deutlich um 157 Mio. Euro auf 515 Mio. Euro an.
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 30 Mio. Euro auf 194 Mio. Euro. Der Anstieg geht im Wesentlichen auf die erstmalige Vollkonsolidierung der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG sowie der im Vorjahr zeitanteilig berücksichtigten Verschmelzung der IBH Investitionsbank Hessen auf die WIBank zurück.
Das Handelsergebnis konnte gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 deutlich von 33 auf 140 Mio. Euro gesteigert werden. Gegenüber dem Vorjahresergebnis, das von starken Wertaufholungen bei Zinshandelsprodukten und Kreditderivaten geprägt war, ergibt sich eine Verminderung um 115 Mio. Euro.
Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten weist gegenüber dem ersten Halbjahr eine leichte Verbesserung auf. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine Veränderung von 107 Mio. Euro auf -48 Mio. Euro. Darin sind auch Belastungen durch Zinsderivate enthalten, die in Zusammenhang mit dem Hedge von Afs-Wertpapieren des Bankbuches stehen. Für die Afs-Wertpapiere waren Bewertungsgewinne von 174 Mio. Euro zu verzeichnen, die sich in der Neubewertungsrücklage niedergeschlagen haben.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen (inkl. Equity-Bewertungen) verbesserte sich um 19 Mio. Euro auf -1 Mio. Euro.
Das sonstige betriebliche Ergebnis, das auch die Vorsteuerergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen umfasst, konnte um 21 Mio. Euro auf 260 Mio. Euro gesteigert werden.
Der Verwaltungsaufwand ist - nahezu ausschließlich aufgrund von Veränderungen im Konsolidierungskreis - um 25 Mio. Euro auf 776 Mio. Euro gestiegen.
Das Konzernergebnis vor Steuern sank um 68 Mio. Euro auf 284 Mio. Euro. Nach Abzug der Ertragssteuern in Höhe von 66 Mio. Euro beträgt das Konzernergebnis nach Steuern 218 Mio. Euro nach 237 Mio. Euro im Vorjahr.
Bilanzsumme wächst wechselkursbedingt - Kundenforderungen bleiben stabil
Die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns belief sich zum 30.9.2010 auf 175,4 Mrd. Euro gegenüber 169,9 Mrd. Euro zum 31.12.2009. Rund ein Drittel dieser Bilanzverlängerung ist auf Veränderungen der Wechselkurse von USD, GBP und CHF zurückzuführen. Die Forderungen an Kunden blieben unter Berücksichtigung von Währungseffekten mit 87,6 Mrd. Euro auf hohem Niveau stabil und stehen für rund 50 Prozent der Bilanzsumme.
Das operative Kundengeschäft der Helaba bewegt sich leicht unter dem geplanten Niveau. Das mittel- und langfristige Neugeschäft in den ersten neun Monaten erreichte konzernweit 7,5 Mrd. Euro. Davon entfielen auf das Immobilienkreditgeschäft 3,5 Mrd. Euro, auf Corporate Finance 1,9 Mrd. Euro sowie auf das Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft 1,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen die Platzierung von Schuldscheinen für Unternehmenskunden und die öffentliche Hand sowie ein für verschiedene Bundesländer platziertes Anleihevolumen von insgesamt 13 Mrd. Euro.
Die Verlängerung der Passivseite ist insbesondere auf einen Anstieg bei den Handelspassiva von 2,9 Mrd. Euro sowie den verbrieften Verbindlichkeiten zurückzuführen, die zum Teil wechselkursbedingt um 1,5 Mrd. Euro zulegten.
Am Kapitalmarkt hat die Helaba in den ersten neun Monaten 2010 mittel- und langfristige Refinanzierungsmittel im Volumen von 9 Mrd. Euro aufgenommen. Davon entfielen auf ungedeckte Emissionen 6,2 Mrd. Euro. Über das Pfandbriefgeschäft wurden 2,8 Mrd. Euro refinanziert, darunter die erfolgreiche und mehrfach überzeichnete Platzierung eines Jumbo Pfandbriefes in Höhe von 1 Mrd. Euro. Der Absatz an Retail-Emissionen trug mit 0,8 Mrd. Euro zum Funding-Volumen bei. Die Ratings der Helaba sind unverändert geblieben. Die Bank ist mit ihren Ratings (siehe Tabelle) für unbesicherte langfristige Verbindlichkeiten unter den deutschen Kreditinstituten gut positioniert. Mit einer Kernkapitalquote von 9,1 Prozent nach 8,5 Prozent im Vorjahr und einer Gesamtkennziffer von 13,8 nach 13,2 Prozent verfügt der Konzern über eine solide Ausstattung mit haftenden Eigenmitteln. Die EK-Rendite vor Steuern beträgt 7,6 (i.V. 9,8) Prozent. Die Cost-Income-Ratio beläuft sich auf 73,2 (67,8) Prozent.
Ausblick: Unveränderte Gewinnprognose für 2010
Die Helaba hält an der bereits im Halbjahresfinanzbericht formulierten Erwartung eines wirtschaftlich erfolgreichen Geschäftsjahres 2010 fest und erwartet ein Geschäftsergebnis leicht unter Vorjahresniveau. Dazu bemerkt Brenner: "Die Bewertungsbelastungen, die noch unser Halbjahresergebnis beeinflusst hatten, haben wir mit Abflauen der Marktturbulenzen erwartungsgemäß hinter uns gelassen. Es zeichnet sich auch ab, dass die Kreditrisikovorsorge ihren Höhepunkt überschritten hat und erstmals seit Ausbruch der Finanzmarktkrise wieder unter ihren Vorjahreswert fallen könnte. Das Konzernergebnis liegt nach drei Quartalen bereits leicht über unseren Planwerten. Die Aussichten für das vierte Quartal beurteilen wir auch angesichts der nachhaltigen Konjunkturentwicklung positiv. Mit dem Neugeschäft liegen wir zwar leicht unter den Planansätzen, wir werden es aber weiterhin sehr risikoorientiert betreiben. Bei uns haben Qualität und Risikobeherrschung stets Vorrang vor Volumensopportunitäten. Das schlägt sich auch in dem guten Risikoprofil unseres Kreditbestandes und in unseren Ratings nieder. Wir werden kein Neugeschäft akquirieren, das nicht risikoorientiert bepreist ist, auch wenn einige aus der Krise auf den Markt zurückgekehrte Wettbewerber die Margen bereits wieder deutlich gedrückt haben. Angesichts der mit Basel III unvermeidbar verbundenen Erhöhung der Eigenkapitalkosten halte ich dies für ein mehr als unverständliches Geschäftsgebaren."
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