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EKD trauert um ihren langjährigen Synodenpräses Jürgen Schmude

Hannover (ots)

„Kaum eine protestantische Persönlichkeit hat sich tiefer in die Geschichte der Bundesrepublik eingeschrieben“, so die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. Anna-Nicole Heinrich, die aktuelle Präses der EKD-Synode, würdigte Schmudes Verdienst um das Zusammenwachsen der ost- und westdeutschen Landeskirchen.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um ihren Synodenpräses mit der längsten Amtszeit ihrer Geschichte: Am 3. Februar verstarb Jürgen Schmude im Alter von 88 Jahren, wie die Familie bekanntgab. Der promovierte Jurist stand von 1985 bis 2003 an der Spitze des evangelischen „Kirchenparlaments“ und begleitete die Wiedervereinigung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) und der EKD zu einer gesamtdeutschen Einheit.

„Die EKD hat Jürgen Schmude viel zu verdanken“, so Anna-Nicole Heinrich. „Er hat mit Erfahrung und Klugheit, Geduld und Humor kontroverse Meinungen zusammengeführt. Wir trauern mit den Angehörigen und engen Weggefährten.“ Kirsten Fehrs betonte: „Kaum eine protestantische Persönlichkeit hat sich tiefer in die Geschichte der Bundesrepublik eingeschrieben. Jürgen Schmude war ein leidenschaftlicher Demokrat und ein reflektierter, christlich geprägter Ethiker. Die EKD hat sehr von seinem Sachverstand, seiner klugen Verbindlichkeit und seiner stets klaren Haltung profitiert.“

Schmude wurde am 9. Juni 1936 im ostpreußischen Insterburg geboren und flüchtete 1944 mit seiner Familie zunächst nach Pommern und dann nach Moers am Niederrhein. 1957 trat er in die SPD ein, von 1969 bis 1994 gehörte er als direkt gewählter Abgeordneter dem Bundestag an. Unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) war er zunächst Parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium, ab 1978 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und ab 1981 bis zum Ende der sozial-liberalen Koalition 1982 Justizminister.

Auch nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik blieb Schmudes Rat zu gesellschaftspolitischen Themen gefragt. So war er Mitglied der „Süssmuth-Kommission“, die sich 2001 im Auftrag der rot-grünen Koalition mit der Neuausrichtung der Zuwanderungspolitik befasste. Ab 2005 gehörte er dem Nationalen Ethikrat an und wurde von 2008 bis 2012 in den Deutschen Ethikrat berufen. Die Union Evangelischer Kirchen ehrte ihn 2009 mit dem Karl-Barth-Preis. Im selben Jahr verlieh ihm die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn die theologische Ehrendoktorwürde.

Schmude war verheiratet und Vater zweier Kinder.

Hannover, 4. Februar 2025

Pressestelle der EKD

Frank Hofmann

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

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