Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum chinesisch-tibetischen Dialog schreibt die Märkische Oderzeitung:
Frankfurt/Oder (ots)
Noch vor wenigen Monaten glaubte niemand daran, dass sich Abgesandte der Pekinger Führung mit Emissären des Dalai Lama treffen. Doch seit den Unruhen in Tibet und den heftigen Protesten beim olympischen Fackellauf ist die Lage eine andere. Die zur pompösen Selbstdarstellung geplanten Sommerspiele drohen im politischen Hickhack zu versinken. Deshalb redet man jetzt wieder direkt mit der tibetischen Exil-Regierung. Allerdings stellt das einen taktischen Zug dar, der an der eigentlichen Konstellation nichts ändern wird. China denkt keineswegs daran, Tibet weitgehende Autonomierechte einzuräumen, geschweige denn in die Unabhängigkeit zu entlassen. Angeheizt werden mit dem gestrigen Treffen nördlich von Hongkong vielmehr die Spannungen innerhalb der Exil-Tibeter. Während der Dalai Lama für eine Autonomie eintritt, wollen die radikalen Kräfte eine Lostrennung vom Reich der Mitte. Diese tiefgehenden Differenzen schwächen die Position gegenüber Peking, das sich nun auch nicht mehr vom Westen Gesprächsverweigerung vorhalten lassen muss.
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