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Märkische Oderzeitung: Polen plant Atommeiler an Oder

Frankfurt/Oder (ots)

Wissenschaftler schlagen Anlage östlich von
Schwedt vor
Stettin/Schwedt (MOZ) Polnische Wissenschaftler haben die 25 
Kilometer nordöstlich von Schwedt gelegene Stadt Gryfino an der Oder 
als möglichen Standort für den Bau eines Atomkraftwerks ausgemacht. 
Über entsprechende noch geheime Pläne berichtet die Zeitung "Glos 
Szczecinski" (Stimme Stettins) in ihrer Dienstagausgabe. Im 
brandenburgischen Umweltministerium ist von dem Vorhaben noch nichts 
bekannt. "Die polnische Seite müsste vor dem Bau auf jeden Fall mit 
uns reden", hieß es von dort.
Die Zeitung beruft sich auf Mitarbeiter des Instituts für Kernphysik 
der Polnischen Akademie der Wissenschaften, die den Bau polnischer 
Kernkraftwerke ab 2015 vorbereiten sollen. Als in Frage kommende 
Standorte würden die Vor-Karpatenregion im Südosten Polens sowie das 
Gebiet Westpommern erörtert. Als konkrete Bauplätze in der Stettiner 
Region werden ein ehemaliger deutscher Truppenübungsplatz bei Drawsko
(Dramburg) und die Stadt Gryfino an der Oder genannt. In Gryfino 
existiert schon ein großes Kohle-Kraftwerk.
Grundlage der Planungen ist offenbar ein Beschluss zur 
"Energiepolitik Polens bis zum Jahr 2025", der im Januar 2005 von der
damaligen polnischen Regierung gefasst wurde, und den man auf der 
Internet-Seite des Warschauer Wirtschaftsministeriums findet. Darin 
wird die künftige Nutzung der Atomenergie in Polen unter anderem mit 
der notwendigen Beschränkung von Treibhaus-Emissionen in die 
Atmosphäre sowie mit dem stark steigenden Energiebedarf begründet. 
Weil es bisher in Polen noch keine Atomkraftwerke gäbe, müsse 
zunächst jedoch die gesellschaftliche Akzeptanz für deren Bau 
erreicht werden.
Weil wegen des morgigen Feiertags auch am Dienstag viele 
Institutionen in Polen nicht arbeiteten, waren kaum Stellungnahmen zu
erhalten. Ein Mitarbeiter der Stettiner Wojewoden zeigte sich von dem
Zeitungsbericht überrascht.
Der Sprecher des Brandenburger Umweltministeriums verwies auf eine 
kürzlich unterzeichnete Vereinbarung zur grenzüberschreitenden 
Umweltverträglichkeits-prüfung. Darin sei festgelegt, dass das 
jeweils andere Land über die möglichen Umweltauswirkungen eines 
grenznahen Vorhabens informiert werden muss.
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