History-Award 2007 weckt kreatives Interesse an jüdischer Kultur in Deutschland
München (ots)
- Prof. Guido Knopp (ZDF): "Schüler haben jüdische Spuren in ihrer unmittelbaren Umgebung aufgespürt und in die Gegenwart fortgeschrieben." - Geschichtspreis von THE HISTORY CHANNEL® zeichnet Projekte aus Nürnberg und Birkenwerder aus.
Der History-Award 2007, der bundesweite Geschichtswettbewerb von THE HISTORY CHANNEL und FOCUS-SCHULE Online zum Thema "Jüdisches Leben in Deutschland - gestern und heute", hat zwei Gewinner. Die neunköpfige Jury entschied sich aufgrund eines Gleichstandes bei den Bewertungen sowohl für das Filmprojekt der Regine-Hildebrandt Schule Birkenwerder bei Berlin über "W. Michael Blumenthal. Eine Lebensgeschichte zwischen Exil und Wiederkehr" als auch für den Beitrag der Staatlichen Berufsoberschule Nürnberg mit dem Titel "Fürth - das fränkische Jerusalem". Die siegreichen und alle weiteren Beiträge sind unter www.focus-schule.de/history-award zu sehen.
Der Ausschreibung des History-Award 2007, der unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, stand, waren Schülergruppen und Schulklassen aus elf Bundesländern gefolgt. Gefragt war kreatives Engagement und die Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur in Deutschland vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Projekte, die sich aus Texten, Fotos und Videos zusammensetzen, beantworteten den hohen Anspruch mit neuen Ideen, hohem Einsatz und dem klaren Ziel, ihre Definition jüdischen Lebens und auch jüdischer Alltagskultur einer größeren Öffentlichkeit zu vermitteln.
Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird am 18. Juni 2007 im jüdischen Gemeindezentrum der neuen Synagoge München von Frau Präsidentin Knobloch verliehen. Alle beteiligten Schulklassen erhalten neben einer Urkunde ein Frei-Abonnement der Zeitschrift P.M. History.
Ausgewertet wurden die Beiträge durch eine Jury, die sich aus Historikern und namhaften Experten zusammensetzt. Mitglieder der Jury sind Prof. Guido Knopp (ZDF), Helmut Markwort (FOCUS), Prof. Dr. Nada Boskovska (Universität Zürich), Prof. Dr. Michael Brenner, Prof. Dr. Winfried Schulze, Prof. Dr. Johannes Moser (alle Ludwig Maximilian Universität), Prof. Dr. Dr. Kalb (Universität Linz), Robert Hültner (Autor), Dr. Christian Hartmann (Institut für Zeitgeschichte), Dr. Sascha Priester (P.M. History) und Gernot Römer (Buchautor). Ihre Bewertungen ergaben das folgende Ergebnis für die ersten zehn Projekte:
1. Regine-Hildebrandt Schule Birkenwerder: W. Michael Blumenthal. Eine Lebensgeschichte zwischen Exil und Wiederkehr und Staatliche Berufsoberschule Nürnberg: Fürth - das fränkische Jerusalem 2. Hohe-Giethorst Schule Bocholt: Radioprojekt "Herr Becks, Herr Becks, die bringen uns um ..." 3. Evangelisches Ratsgymnasium Erfurt: Schüler führen Schüler- Projekt Alte Synagoge Erfurt 4. Maria-Theresia-Gymnasium Augsburg: Spurensuche - jüdische Schülerinnen zur Zeit des Nationalsozialismus 5. Sankt Michaels-Gymnasium Metten: Die Deggendorfer Gnad 6. Burgwaldschule Frankenberg/Eder: Challah und Wein - eine Annäherung an den Schabbat 7. Staatliche Riemerschmid Wirtschaftsschule München: Jüdisches Leben in München 8. Jakob Grimm Schule Rotenburg: Spurenlos? - 600 Jahre jüdisches Kleinstadt- und Landleben im Raum Hersfeld-Rotenburg 9. Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Krefeld: Spurensuche jüdischen Lebens in Krefeld-Fischeln
Jurymitglied Prof. Dr. Michael Brenner, Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Ludwig Maximilian Universität München, fasst die Schwierigkeit der Jury bei der Entscheidungsfindung zusammen: "Es fällt nicht leicht, eine eindeutige Entscheidung über die eingereichten Arbeiten zu treffen. Sie sind durchwegs hohen Niveaus und unterscheiden sich nicht grundlegend in ihrem Anspruch. Für mich war das entscheidende Kriterium, dass die Arbeiten über das übliche Maß an Recherche und Betroffenheit hinausgingen und innovative Aspekte berühren, die man nicht sofort erwarten würde. Zudem war es für mich wichtig, dass die Projekte eine breitere Öffentlichkeit in ihrem Ort mit einbeziehen beziehungsweise Aufmerksamkeit über die Schule hinaus erregen."
Zum Siegreichen Projekt aus Nürnberg sagt Jurymitglied Helmut Markwort (FOCUS): "Den beiden Schülern Sascha Freese und Kim Graf ist es gelungen, das jüdische Leben im Fürth der vergangenen 400 Jahre umfassend und verständlich aufzuarbeiten, darzustellen und in einen engen Zusammenhang mit der Stadtgeschichte zu stellen. Das ursprüngliche Ziel des Projektes, nämlich zu erforschen, ob die Stadt den Beinamen "fränkisches Jerusalem" verdient hat oder nicht, wird im Ergebnis für die Autoren zweitrangig. Ihre Erkenntnis, dass die Fürther Politik es in der Vergangenheit geschafft hat, dass die Bevölkerung die Juden nicht nur tolerierte, sondern akzeptierte und als Freunde gewann, zeigt den immensen persönlichen Gestaltungsfreiraum aller Beteiligten. Der Aufarbeitung der Fakten stellen die Autoren eine beeindruckende visuelle Umsetzung ihrer Ergebnisse zur Seite, die die Lebendigkeit der Geschichte und ihr Fortwirken in der Gegenwart unterstreicht. Die Menschen der jüdischen Gemeinde auf den alten Fotos, projiziert auf historische Gebäude, geben der Geschichte nicht nur ein Gesicht, sondern erscheinen dem Betrachter geradezu gegenwärtig."
Zum siegreichen Projekt aus Birkenwerder sagt Prof. Guido Knopp: "Den Schülern der 8. Klasse der Regine-Hildebrandt-Schule in der Nähe von Oranienburg ist es erfolgreich gelungen, anhand der Lebensgeschichte von Michael Blumenthal, Ehrenbürger der Stadt Oranienburg und heute Leiter der Jüdischen Museums in Berlin, ein Stück jüdischer Geschichte zwischen "gestern und heute", zwischen "Exil und Wiederkehr", wie sie selbst es nennen, darzustellen. Geschickt haben die Schüler in Museen und Archiven Informationen gesammelt und ihre Rechercheergebnisse filmisch kreativ in einem Video umgesetzt. Einfühlsam haben sie das Interview mit Herrn Blumenthal geführt und den Film sensibel getextet und vertont. Damit haben sie jüdische Spuren in ihrer unmittelbaren Umgebung aufgespürt und in die Gegenwart fortgeschrieben."
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