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WAZ: Grüne fordern schärfere Videoüberwachung auf Bahnhöfen - Auch GdP kritisiert Sicherheitskonzept

Essen (ots)

Die Grünen fordern eine intensivere Videoüberwachung
auf den deutschen Bahnhöfen. "Ich sehe Sicherheitslücken in diesem 
Bereich", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Silke 
Stokar, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe). 
"Eine bessere Videoüberwachung der Bahnhöfe ist dringend 
erforderlich", betonte sie.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte gut ein Jahr nach
den fehlgeschlagenen Kofferbomben-Anschlägen das Sicherheitskonzept 
für die Bahn. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe trotz 
gegenteiliger Ankündigungen zu wenig auf diesem Gebiet getan, sagte 
der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Josef Scheuring 
der WAZ. "Vieles von dem, was der Bundesinnenminister vorgeschlagen 
hat, ist bis heute nicht umgesetzt."
Scheuring sagte, zwar habe die Bahn die Zahl ihrer Sicherheitskräfte 
um 300 auf nun rund 3000 verstärkt, doch dies sei "nicht einmal ein 
Tropfen auf den heißen Stein". Durch die EU-Ratspräsidentschaft und 
den G8-Gipfel sei die Bundespolizei erheblich belastet worden. "Wir 
pfeifen aus dem letzten Loch", sagte Scheuring.
Das Bundesinnenministerium wies die Kritik am Sicherheitskonzept als 
nicht nachvollziehbar zurück. Durch Bundespolizei und Bahn werde "das
größt mögliche Maß an Sicherheit für die Reisenden gewährleistet", 
sagte eine Ministeriumssprecherin der WAZ.
Grünen-Innenexpertin Stokar fordert unterdessen Einsicht in bislang 
geheim gehaltene Verträge zwischen dem Bundesinnenministerium und der
Bahn zur gemeinsamen Sicherheitszentrale. Erstmalig in Deutschland 
arbeiten hier hoheitliche Sicherheitsorgane und die 
Sicherheitsdienste eines Privatunternehmens eng verzahnt zusammen. 
"Die Übertragung von Aufgaben auf den privaten Sicherheitsdienst der 
Bahn darf nicht zu gefährlichen Sicherheitslücken führen", sagte 
Stokar.

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