Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Obama siegt in Wyoming - Vertrauen und Misstrauen. Kommentar von Markus Günther

Essen (ots)

Barack Obama gewinnt die Vorwahlen im Bundesstaat
Wyoming - doch viel ist das Comeback im Cowboy-Staat nicht wert. Nur 
zwölf von über 4000 Delegiertenstimmen standen hier auf dem Spiel. 
Obamas Vorsprung bleibt also praktisch unverändert; die ganze 
verfahrene Lage bleibt es auch. Denn keiner der beiden Kandidaten hat
jetzt noch eine realistische Chance, die Nominierung der Partei 
allein durch die Siege in den Vorwahlen zu erringen.
Mehr als 20 Prozent der Parteitagsdelegierten, die im Spätsommer 
den Kandidaten wählen, gehen gar nicht aus den "Primaries" hervor, 
sondern stammen aus dem Establishment der Demokratischen Partei. Sie 
haben per se Stimmrecht und sind an die Ergebnisse der Vorwahlen 
nicht gebunden. Diese Delegierten werden die dramatische Entscheidung
treffen, mit wem die Partei ins Rennen geht.
Doch genau das ist das Problem: Die Partei weiß nicht, was sie 
will, sie ist unentschieden, wankelmütig und ängstlich. Soll man 
Obama die Kandidatur geben, weil er es geschafft hat, massenhaft neue
Wähler und Wahlkampfspender zu gewinnen und weil er bei den jungen 
Leuten so gut ankommt? Oder soll man doch lieber auf Clinton setzen, 
die immer noch die Arbeiter und Gewerkschafter hinter sich hat, auf 
die es bei dieser Wahl in der Wirtschaftskrise vielleicht besonders 
ankommt?
Die Aussicht, dass dieser Zweikamf am Ende politisch durch die 
Partei entschieden wird, ist eine beunruhigende Perspektive. Denn 
mögen sich auch die Anhänger von Hillary Clinton notfalls damit 
abfinden können, verloren zu haben, für die Anhänger Obamas gilt das 
sicher nicht. Jugendliche, Studenten und vor allem die schwarzen 
Amerikaner wären verbittert, wenn man Hillary Clinton das Feld 
überlassen würde, obwohl doch Obama in den "Primaries" erfolgreicher 
war. Die Partei könnte gar keine verstörendere Botschaft schicken als
ein solches Misstrauensvotum gegen Obama.
Aber genau darum geht es: um Vertrauen und Misstrauen. Traut man 
Obama den Wahlsieg zu? Traut man Obama zu, ein guter Präsident zu 
werden? Misstraut man den eigenen Landsleuten, ob sie am Ende doch 
davor zurückschrecken, einen Schwarzen zum Präsidenten zu wählen? 
Zwischenzeitlich schienen all diese Fragen schon einmal beantwortet. 
Aber seit sich der Zweikampf zwischen Obama und Hillary Clinton 
zugespitzt hat und das Unentschieden am Ende der Vorwahlen absehbar 
ist, wird hinter vorgehaltener Hand noch einmal ganz neu diskutiert.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 09.03.2008 – 19:27

    WAZ: Strafe ja - aber mit Augenmaß. Kommentar von Daniel Freudenreich

    Essen (ots) - Die Musikbranche klagt, dass das illegale Herunterladen von Musik ausufert. 2007 hat sich ein Umschwung abgezeichnet: Unrechtmäßige Downloads haben abgenommen, kostenpflichtige zugenommen. Die Richtung stimmt; dennoch dürfte sich die Freude der Musikanbieter in Grenzen halten angesichts der immer noch gigantischen Zahl von 312 Millionen Liedern, ...

  • 08.03.2008 – 05:30

    WAZ: Neuer Slogan für das Ruhrgebiet steht fest

    Essen (ots) - Der neue Slogan für das Ruhrgebiet steht fest. Nach Informationen der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Samstagausgabe, heißt er "Ruhr hoch n Team-Work-Capital". Eingebettet in eine große Kampagne soll mit dem Spruch zukünftig weltweit die Aufmerksamkeit auf das Ruhrgebiet gelenkt werden. Ziel ist es, auf diese Weise Führungskräfte aber auch Kreative anzulocken ...

  • 08.03.2008 – 00:00

    WAZ: Wend stärkt Beck den Rücken

    Essen (ots) - Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, hat Parteichef Kurt Beck den Rücken gestärkt. "Kurt Beck ist Vorsitzender und bleibt Vorsitzender", sagte Wend der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Es bestehe allerdings Gesprächsbedarf, fügte Wend hinzu. "Kurt Beck muss sich insbesondere mit den beiden ,Stones' verabreden", sagte der SPD-Politiker. Als "Stones" werden im Partei-Jargon die beiden ...