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WAZ: Grenzen für Managergehälter - Lasst die Eigentümer entscheiden - Leitartikel von Wilhelm Klümper

Essen (ots)

Na, am Wochenende auch Millionäre gucken gewesen?
Und - waren sie ihr Geld wert, die Edelkicker der Güteklasse von 
Ribe´ry, Toni und Diego? Diese Jungspunde haben jetzt schon mehr auf 
der hohen Kante, als die in ihrer Fankurve Jubelnden je im Leben 
verdienen können. Michael Schumacher ist der ganz große 
Millionen-Abräumer, zahlt Steuern in der Schweiz, hat mit seinen 
Ferraris gewaltige CO2-Ladungen in die Luft geballert und ist dennoch
unser Held. Wir leiden mit dem netten Beatle Paul, weil er Millionen 
von seinen Milliarden an die biestige Heather abdrücken muss. Und 
wenn die steinreichen Stones kommen, dann kratzt selbst so mancher 
Hartz IV-Empfänger seine letzten Kröten für die 200 Euro Eintritt 
zusammen.
Bei unseren Wirtschaftsbossen sind wir allerdings in Sachen 
Geldverdienen eher pingelig. Unverschämtheit, raunt es durchs Land, 
dass Banker Ackermann zwölf Millionen und Porsche Chef Wiedeking gar 
60 Millionen jährlich verdienen. Diese vermeintlichen Raffkes sind 
allerdings nur Angestellte ihrer Aktiengesellschaften, die diesen 
fürstlichen Lohn festgelegt haben.
Die SPD will nun die Managergehälter an der branchenüblichen 
Vergütung orientieren. Darf dann Porsche-Wiedeking nicht mehr als 
Daimler-Zetsche verdienen? Überdies sollen Unternehmen die 
Vorstandsgehälter und -abfindungen künftig nur noch bis zu einer Höhe
von einer Millionen Euro pro Kopf von der Steuer abziehen dürfen. Das
ist Balsam für den gebeutelten Normalbürger, der gerade so über die 
Runden kommt. Bei Licht besehen ist das aber eher Symbolpolitik, die 
den staatlichen Schulden-Himalaja höchstens um ein paar Meter abbauen
wird.
Begrüßenswert ist dagegen die Forderung, dass um Gehälter der 
Manager nicht mehr in kleinen Klüngelrunden geschachert werden darf 
(die SPD mag da an Herrn Esser gedacht haben), sondern diese im 
gesamten Aufsichtsrat ausgehandelt werden müssen.
Noch besser wäre es, wenn zukünftig - wie in Schweden, den 
Niederlanden und Großbritannien - allein die Aktionäre als Eigner der
Firma über die Höhe der Managergehälter befinden würden. Was geht es 
denn den Staat an, wie viel die Eigentümer eines Unternehmens für 
ihren Topmann springen lassen? Hauptsache, das Geld ist gut angelegt.
Und wenn nicht, dann sollten zukünftig die Versager, Blender und 
Geldverbrenner unter den Bossen auch finanziell zur Rechenschaft 
gezogen werden. Egal ob Sport, Show oder Business: Nur Leistung darf 
sich lohnen.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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