Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Viele Gewerkschaftsmitglieder sind unzufrieden

Essen (ots)

Mehr als eine Million Mitglieder sind mit ihrer
Gewerkschaft unzufrieden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage 
hervor, die das Meinungsforschungsinsitut Infratest im Auftrag des 
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter Arbeitnehmern erstellte. 
Die Umfrage liegt der in Essen erscheinenden Wesdeutschen Allgemeinen
Zeitung vor, die in ihrer Freitagausgabe darüber berichtet. Der DGB 
hält die Studie bisher unter Verschluss.
 "Jedes 4. Mitglied (24 Prozent) ist als gefährdet einzustufen", 
knapp die Häfte davon als "stark gefährdet", heißt es in der 
Auswertung der Umfrage. Darunter befinden sich "überdurchschnittlich 
viele, die beruflich erfolgreich sind", wie Facharbeiter und 
Gesellen. Sie halten die Bemühungen der Gewerkschaften, die Kluft 
zwischen Arm und Reich zu verringern, für sich selbst nicht so 
bedeutsam, heißt es in der Analyse.
 Seit 1994 sind die DGB-Gewerkschaften um 1,7 Millionen Mitglieder 
auf 4,3 Millionen geschrumpft.
 Die unzufriedenen Mitglieder werfen den Gewerkschaften vor, ihre 
Schutzfunktion zu vernachlässigen, die Arbeitswirklichkeit nicht zu 
kennen, sich zu wenig um die Beschäftigten in den Betrieben zu 
kümmern, sich nicht genug um den Erhalt der Arbeitsplätze zu bemühen,
zu geringen Erfolg bei Tarifverhandlungern zu haben und die 
Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern nur 
unzureichend zu vertreten. Ein weiterer Grund für die Enttäuschung 
über die Gewerkschaften ist mangelnde Kommunikation mit den 
Mitgliedern.
 Dass die "gefährdeten" Mitglieder noch nicht ausgetreten sind, sei 
vor allem auf die Rechtsberatung der Gewerkschaften und auf 
persönliche Kontakte zu Betriebsräten zurückzuführen, heißt es in der
Analyse. Auch die Bemühungen der Gewerkschaften um die Altersvorsorge
zähle zu den "Rest-Ankern", die diese "gefährdeten" Mitglieder noch 
an die Gewerkschaften binde.
 Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass die Gewerkschaften unter 
Nicht-Mitgliedern beträchtliches Potenzial haben, um neue Mitglieder 
zu werben. Zwar zeigen 26 Prozent der Nicht-Mitglieder Distanz. 55 
Prozent stehen den Gewerkschaften jedoch eher neutral gegenüber. 19 
Prozent sehen sich sogar nahe bei den Gewerkschaften.
 Besonders unter Frauen, Auszubildenden, Arbeitnehmern in Teilzeit 
und unsicherer Beschäftigung sowie bei den unter 40-Jährigen findet 
sich eine positive Haltung zu den Gewerkschaften und ihrer Arbeit. 
Dennoch meinen viele, es zahle sich für sie nicht aus, Mitglied zu 
werden. Vor allem Frauen kritisieren, dass sich die Gewerkschaften zu
wenig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzten.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 07.05.2008 – 19:39

    WAZ: Dämpfer für das Wachstum - Kommentar von Wilfried Beiersdorf

    Essen (ots) - Der Aufschwung ist bei den Menschen angekommen. Der private Konsum wird die Konjunktur beflügeln. Die Finanzkrise ist ein Problem der USA. Das sind Aussagen von Politikern und Wirtschaftsexperten, die nur wenige Monate alt sind. Doch das Schönreden der Lage hat nichts bewirkt: Die sich schon im Winter häufenden Anzeichen für eine Abschwächung des Wachstums werden nun immer deutlicher durch Daten ...

  • 07.05.2008 – 19:34

    WAZ: Schwimmen auch für Muslimin - Neuer Ansatz - Leitartikel von Stefan Wette

    Essen (ots) - Die Zeiten ändern sich. Wer das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes von 1993 liest, mit dem eine muslimische Schülerin vom Sportunterricht freigestellt wurde, der liest nicht einmal ansatzweise von der Gefahr einer schleichenden Islamisierung. Da geht es schlicht um die Verletzung der Religionsfreiheit, wenn das Mädchen zusammen mit Jungen ...