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WAZ: Gesinnung im Test - Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Stellen Sie sich vor, Ihr Sohn kommt zu Ihnen und
möchte mit einem anderen Mann zusammenleben. Wie reagieren Sie?" - 
Dass solche Fragen von einer Behörde gestellt werden, möchte man als 
dumm, Gesinnungsschnüffelei oder sonstwie unverschämt einordnen. Doch
sie wurden gestellt: im "Stuttgarter Fragebogen", der 2006 als 
Einbürgerungstest galt. Dass sich Ähnliches jetzt wiederholt, ist 
kaum denkbar. Die Blamage saß tief.
Doch es besteht auch kein Grund, solche Tests grundsätzlich 
infrage zu stellen. Die urdemokratischen Briten etwa machen es, und 
die Prüfung hat ihren inneren Wert: Sie zeigt, dass dieser Staat - 
zumindest symbolische - Hürden stellt; die Staatsbürgerschaft ist 
nichts Beliebiges, nicht zum Nulltarif zu haben.
Ob allein ein bestandener Test jemanden schon zum guten 
Staatsbürger macht, ist fraglich. Wer westliche Werte für dekadent 
hält und Demokratie als staatliche Schwäche versteht, wird das kaum 
offenbaren. Auch vor "Parallelgesellschaften" schützen Tests nicht. 
Also entlassen sie die Parteien nicht aus der Verantwortung, kluge 
Integrationspolitik zu betreiben.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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