Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Bulgarien droht Entzug von EU-Hilfen

Essen (ots)

Wegen Misswirtschaft und Veruntreuung droht
Bulgarien der Entzug von EU-Hilfen in dreistelliger Millionenhöhe. 
Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine 
Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Die EU-Kommission zweifele zudem an, 
ob Bulgarien die elf Milliarden Euro verwalten kann, die das Land bis
2013 aus Brüssel erhalten soll.
 "Der fehlender Einsatz und fehlende Ergebnisse im Kampf gegen 
Korruption und Organisierter Kriminalität sind Besorgnis erregend", 
heißt es in dem Entwurf eines vertraulichen Prüfberichts, den die 
EU-Kommission am nächsten Mittwoch in Brüssel vorlegen will. Eine 
erste Fassung liegt der WAZ vor.
 Die EU-Kommission wirft der bulgarischen Regierung einen schlampigen
Umgang mit EU-Mitteln vor. "Bulgarien kann nicht im vollen Umfang von
den Hilfen profitieren, weil es noch bedenkliche Schwächen in der 
Verwaltung und im Justizwesen hat - sei es auf lokaler, regionaler 
oder zentraler Ebene", heißt es darin. Die Verwaltung leide unter 
einem häufigen Wechsel der Belegschaft, zu niedrigen Gehältern, die 
der Korruption Tür und Tor öffneten und unter altmodischen, 
zentralistischen Verfahren. Korruption und Organisierte Kriminalität 
verschlimmerten das Problem.
 Als Reaktion plant die EU-Kommission dem Vernehmen nach, zusätzlich 
zwei für die Verwaltung von EU-Mitteln zuständige bulgarische 
Agenturen zu schließen und Subventionen in Milliardenhöhe auf Eis zu 
legen. So sollen rund 610 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Phare
blockiert werden. "Druck über Geld ist das wirksamste Mittel, das in 
Bulgarien zu Veränderungen führt", sagt Markus Ferber, Chef der 
CSU-Gruppe im EU-Parlament. Er steht dem EU-Beitritt Bulgariens schon
seit Jahren kritisch gegenüber.
 Das Land müsse sein Finanz-Management und die Kontrolle von Mitteln 
verbessern sowie das Verwaltungs-Personal besser ausbilden, heißt es.
"Es fehlt die Verpflichtung, entschieden und schnell mit anderen 
Behörden zusammenzuarbeiten, wenn Korruption festgestellt wurde." Die
EU-Kommission müsse unverzüglich über Unregelmäßigkeiten unterrichtet
werden.
 Eine Geldsperre könnte die Hoffung vieler der acht Millionen 
Bulgaren begraben, die sich einen wachsenden Lebensstandard, 
basierend auf den EU-Hilfen erhofft hatten.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 18.07.2008 – 16:17

    WAZ: Mittelklasse-Autos um bis zu 400 Euro teurer

    Essen (ots) - Die steigenden Preise für Stahl könnten Neuwagen um mehrere hundert Euro verteuern. Ferdinand Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen erwartet vor dem Hintergrund der aktuellen Verteuerung von Stahl einen Preisanstieg "von bis zu 400 Euro, einschließlich Händlermarge und Mehrwertsteuer", sagte der Auto-Experte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagsausgabe). Ein ...

  • 18.07.2008 – 05:00

    WAZ: Steueraffäre Liechtenstein bringt schon 110 Millionen Euro in die Staatskasse

    Essen (ots) - In der Steueraffäre Liechtenstein hat die federführende Bochumer Staatsanwaltschaft bereits 110 Millionen Euro an Steuernachzahlungen eingetrieben. Diese Zahl nannte gestern Oberstaatsanwalt Eduard Güroff auf Anfrage der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Damit ist die Summe zuletzt noch einmal rapide angewachsen. Das ...

  • 17.07.2008 – 21:45

    WAZ: Blatter zittert, wenn er Wind macht. Kommentar von Frank Lamers

    Essen (ots) - Neulich hat Sepp Blatter wieder einmal eine Menge Wind erzeugt, so viel Wind, dass es in Südafrika sogar zu erheblichen Schäden gekommen sein soll. Nicht nur an Material. Wahrscheinlich sind Menschen glatt aus ihren Stühlen gehoben worden, als der Präsident des Weltfußballverbandes erklärt hat, die WM 2010 müsse nicht unbedingt im tiefen Süden stattfinden, man hätte ja einen Plan B in der ...