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WAZ: Bischof Genn geht nach Münster - Schade fürs Revier - Leitartikel von Angelika Wölk

Essen (ots)

Die Ernennung des Ruhrbischofs zum Bischof von
Münster ist eine Auszeichnung. Felix Genn wechselt vom jungen, nicht 
besonders reichen Bistum in Essen in das traditionsreiche Münster.
 So gut das für den Bischof auch ist, für das Bistum ist der Wechsel 
an der Spitze bedauerlich. Genn ist erst seit fünf Jahren im Amt. Er 
hat eine ehrgeizige, hochgradig umstrittene und sehr schwierige 
Neuorganisation im Bistum vorgenommen. Ein Mammutvorhaben, das die 
Katholiken noch lange nicht bewältigt haben. Das müsste der Bischof, 
der das initiiert hat, noch begleiten. Ganz zu schweigen davon, dass 
auch das Ruhrgebiet reichlich Probleme zu bewältigen hat. Das 
Ruhrbistum hat sich immer als stabilisierender und ausgleichender 
Faktor erwiesen. Auch das fehlt nun.
 Das alles klingt nicht nach einem von langer Hand geplanten 
Personalkonzept in Rom. Aber wie sagte kürzlich in vertraulichem 
Gespräch ein hochrangiger Kardinal in Rom: Wird eine Stelle vakant 
und kommt gerade ein geeigneter Kandidat vorbei, dann greift der 
Vatikan zu. Für das Ruhrbistum ist das kein gutes Rezept.

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