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WAZ: Jobsicherung hat Vorrang - Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Mit markigen Forderungen gehen die Gewerkschaften
ins neue Jahr: Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn für den 
öffentlichen Dienst. Transnet möchte ein Plus von zehn Prozent für 
die Bahnbelegschaft. Und DGB-Vorstand Matecki hat in der Theorie 
völlig Recht damit, dass mehr Lohn die Kaufkraft fördern und die 
Wirtschaft ankurbeln kann.
 Dennoch sollten alle Gewerkschaften momentan Lohnforderungen mit 
Augenmaß stellen. Niemand kann sagen, ob die Bürger ein dickes 
Gehaltsplus derzeit nicht auf die hohe Kante legen. In diesem Fall 
wären Unternehmen doppelt getroffen: Sie müssten mehr bezahlen, der 
Absatz würde aber nicht steigen.
 Dies gefährdet Stellen. In Zeiten der Krise ist es das vorderste 
Ziel, Arbeitsplätze zu erhalten. Es hilft dem Arbeitnehmer nicht, 
wenn er im März zehn Prozent mehr Lohn in der Tasche hat und seine 
Stelle im Juni eingespart wird. Nötig sind nun niedrige oder 
zumindest mehr firmenspezifische Tarifabschlüsse. Wenn die 
Wirtschaftskrise überwunden ist, kommt wieder die Zeit für höhere 
Lohnforderungen. Dann zu Recht!

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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