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WAZ: Zeit zum Schämen. Kommentar von Wilfried Beiersdorf

Essen (ots)

Die Krise greift weiter um sich. Jetzt trifft sie
auch den Branchenprimus Deutsche Bank. Eigentlich ist das keine 
Überraschung, hätte sich ihr Chef Josef Ackermann nicht auf ein so 
hohes Ross gesetzt: Er würde sich schämen, wenn die Bank Staatsgeld 
annehmen würde. Dieser Ausspruch ist nicht einmal drei Monate alt - 
und schon ist der Staat indirekt an der Deutschen Bank beteiligt. 
Zeit zum Schämen.
 Da stellt sich die Frage, was Aussagen von Top-Bankern noch wert 
sind. Erinnert sei nur an Bundesbank-Präsident Axel Weber, der vor 
knapp vier Monaten erklärte, dass "eine Sorge um die Stabilität des 
deutschen Finanzsystems . . . nicht gerechtfertigt" sei.
 Mit fast fünf Milliarden Euro Quartalsverlust übertrifft das 
Bankenflaggschiff schlimmste Befürchtungen. Die Strategie, den 
hochgejubelten Investmenthandel nun drastisch zu kappen und das erst 
vor wenigen Jahren zurückgefahrene Privatkundengeschäft wieder 
anzukurbeln, zeugt nicht von Weitsicht und ist keine solide 
Vertrauensbasis.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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