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WAZ: Zum Rückzug gedrängt. Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Er sah sich bis zum letzten Moment als Opfer eines
miesen "politischen Gezänks". Der Verzicht auf eine neue Kandidatur 
kam Kölns OB Fritz Schramma nicht aus Einsehen in persönliches 
Versagen über die Lippen, sondern wegen eines täglich wachsenden 
Drucks, er kam zuletzt aus eigenen Reihen.
Schramma ist sich offenbar nicht bewusst, dass er als 
Krisenmanager nach dem für zwei Menschen tödlichen Einsturz des 
Stadtarchivs versagte. Dass er als Erster Bürger und Chef der 
Verwaltung eine politische Verantwortung und Kontrollfunktion für den
U-Bahnbau hat, akzeptierte er nicht. Statt offensiv die Aufklärung 
der Katastrophen anzutreiben, schob er die Verantwortung für die 
vermutlich für den Einsturz ursächlichen Bauprobleme anderen zu.
So bot Schramma das Anti-Bild eines OB, wie Bürger ihn brauchen 
und Wähler sich wünschen. Er tat der CDU und Regierungschef Rüttgers 
keinen Gefallen: Es sieht danach aus, dass das für NRW wichtige 
Kölner OB-Amt wegen des Missmanagements an den SPD-Herausforderer 
fällt. Übrigens - viele "sichere" OB-Kandidaten hat die Union auch im
für die Macht in NRW wichtigen Ruhrgebiet nicht.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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