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WAZ: Bitte mehr als Wahlkampf - Kommentar von Ulf Meinke
Essen (ots)
General Motors, der einst größte Autobauer der Welt, steht vor der Insolvenz. Doch was wird dann aus Opel, dem europäischen Tochterkonzern von GM? SPD-Chef Franz Müntefering nutzte die Ostertage, um Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unter Druck zu setzen. Die Kanzlerin werde es nicht durchhalten, eine Staatsbeteiligung zu verweigern, sollte diese nötig werden, stichelte Müntefering. Weil Merkels Kanzleramtschef Thomas de Maizière (CDU) beinahe zeitgleich erklärte, eine Staatsbeteiligung komme nicht infrage, war wieder einmal die große Uneinigkeit der Koalition dokumentiert. Unabhängig vom Wahlkampf: Aus ökonomischer Sicht wäre der Einstieg eines Investors zweifellos die beste Option für Opel. Kanzlerin Merkel hat staatliche Bürgschaften für ein solches Szenario praktisch garantiert. Bleibt zu hoffen, dass die jüngsten Äußerungen von Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz kein purer Zweckoptimismus sind. Es wäre Opel und seinen Beschäftigten zu wünschen, dass eine Lösung gefunden wird, die über den September-Wahltermin hinaus eine Perspektive bietet.
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