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WAZ: Entlassungen kommen erst. Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Es tut gut, wieder von Lichtblicken zu lesen, von
besseren Prognosen, erreichten Talsohlen und leisen Hoffnungen. Doch 
es wäre völlig verfrüht, die Krise für überwunden zu halten. Denn 
dort, wo die Menschen die Krise am deutlichsten spüren, fängt sie 
gerade erst an: auf dem Arbeitsmarkt.
 Noch retten der Staat und die Arbeitgeber hunderttausende Stellen 
mit massenhafter Kurzarbeit. Das ist ein probates Mittel zur 
Überwindung von Auftragsdellen. Doch darf man sich nichts vormachen: 
Selbst wenn es im Herbst langsam wieder bergauf geht, wird es vier, 
fünf Jahre dauern, um wieder auf das Niveau von 2008 zu kommen. Und 
selbst für dieses Niveau wird die Industrie zehn Prozent weniger 
Leute benötigen, weil die Produktivität nicht stehen bleiben wird.
 Die Kurzarbeit kommt bald an ihre Grenzen, dann stehen Entlassungen 
an. Darauf gilt es sich einzustellen. Politik muss dafür sorgen, dass
die Menschen während ihrer Arbeitslosigkeit qualifiziert werden. Und 
sie muss dafür sorgen, dass die Betriebe Kredite erhalten, wenn die 
Aufträge kommen. Sonst werden wir einen Aufschwung ohne Jobs erleben.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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