Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Politik
Osnabrück (ots)
Wunschliste fürs Schlaraffenland
Die Wunschliste der Verbraucherschützer skizziert ein sozial-marktwirtschaftliches Schlaraffenland: Die Energiemärkte garantieren Wettbewerbs- und Versorgungssicherheit, niemand kann mehr ohne Weiteres von windigen Anlageberatern übers Ohr gehauen werden. Außerdem weiß jeder Schulabgänger, "wie eine Waschmaschine funktioniert, wie ein Spiegelei gebraten wird und welche Stolpersteine in den Klauseln eines Handy-Vertrags versteckt sein können" - weil er das in der Schule gelernt hat. So steht es im Szenario, das die Verbraucherzentralen für 2013 entwerfen. Allein: Die Verhältnisse, sie sind nicht so. Ein großer Teil der Forderungen wird Utopie bleiben.
Dabei hat der Verband - bei manchem im Detail übertriebenen Fürsorgeanspruch - im Prinzip recht: Es ist schwer, im Jahre 2009 ganz normaler Konsument zu sein. Eine Flut von Angeboten prasselt auf uns ein; das beste herauszufiltern ist schwierig. Nicht nur wer jüngst mit schadhaften Finanzprodukten viel Geld verloren hat, weiß ein Lied davon zu singen. Die Politik muss sich daher stärker als bisher der Verbraucherinteressen annehmen. Natürlich trägt der Einzelne selbst die Verantwortung für das, was er tut. Er braucht jedoch von Zeit zu Zeit Hilfestellung, vor allem aber klare staatliche Regeln, um sich in einer komplexer werdenden Konsumwelt zurechtfinden zu können.
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