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WAZ: Noch mehr Macht für Magath "auf Schalke" - Präsident Schnusenberg zieht sich auf Initiative des Trainers und Managers auf repräsentative Aufgaben zurück

Essen (ots)

Josef Schnusenberg suchte gestern Abend Entspannung
und Ablenkung in einem Fitness-Studio. Künftig wird er dafür noch 
mehr Zeit haben, denn der Vorsitzende des FC Schalke 04 wird bis zum 
Ende seiner Amtsperiode im Juni 2010 nach Informationen dieser 
Zeitung ausschließlich repräsentative Aufgaben beim Revier-Klub 
übernehmen - wie einst sein Vorgänger Gerd Rehberg.
 Das operative Geschäft betreiben ab sofort nur noch Felix Magath, 
der für den gesamten sportlichen Bereich verantwortlich ist, und 
Peter Peters, der bisher für organisatorische Dinge zuständig war und
nun den Bereich Finanzen von Schnusenberg übernehmen wird. Die neue 
Aufgabenverteilung wird Schalke heute in einer Presseerklärung 
bekannt geben.
 Hinter der spektakulären Entscheidung steckt Schalkes 
Aufsichtsrat-Chef Clemens Tönnies, der voll auf die Karte Magath 
setzt und dafür offenbar auch auf die langjährige Freundschaft zu 
seinem Steuerberater Josef Schnusenberg keine Rücksicht mehr nimmt.
 Der Fleisch-Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück hat schneller als 
erwartet die Konsequenzen einer knallharten Analyse der 
Vereinssituation von Magath gezogen. "Ich habe Clemens Tönnies 
erklärt", verriet der Wolfsburger Meistemacher gestern dieser 
Zeitung, "dass es nicht reicht, nur den sportlichen Bereich zu 
verändern, um Schalke nach vorne zu bringen. Es muss mehr passieren, 
auch im finaziellen Bereich."
 Hintergrund: Magath fehlen bisher die Mittel, um Schalke mit 
nennenswerten Neuzugängen zu verstärken, wie er es in Wolfsburg 
konnte.
 Nachdem Josef Schnusenberg, der seit 1997 für Schalkes Finanzen 
zuständig ist und vor gut zwei Jahren von Tönnies als Vorsitzender 
installiert wurde, angekündigt hatte, sich im Juni 2010 nicht mehr 
zur Wiederwahl zu stellen, ergriff der Aufsichtsrat-Chef jetzt die 
Initiative und machte gleich Nägel mit Köpfen.
 Schnusenberg war vor allem im Zusammenhang mit der Entlassung von 
Mirko Slomka vor gut einem Jahr heftig in die Kritik geraten. 
Generell war ihm schlechtes Krisenmanagement vorgehalten worden. 
Angriffe in der Presse und auch in diversen Fan-Foren hatten ihn 
zuletzt zermürbt, sodass seine Rückzugsankündigung die logische Folge
war.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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