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WAZ: NRW-DGB-Chef Schneidet übt heftige Kritik an der neuen Bundespolitik

Essen (ots)

Der nordrhein-westfälische DGB-Chef Guntram
Schneider  hält Kommunen, gesetzliche Krankenkassen, den Maschinen- 
und  Anlagenbau sowie allgemein Menschen mit geringem Einkommen für 
die  Verlierer der neuen Bundespolitik. "Durch Steuersenkungen auf 
Pump  werden viele Kommunen weniger Steuerzuweisungen erhalten und 
dadurch  in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten", sagte 
Schneider  den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe 
(Montagausgabe). "Das wird für viele Städte in Nordrhein-Westfalen  
dramatisch bis deprimierend." Massiv kritisiert der  
Gewerkschaftsvorsitzende die künftige Gesundheitspolitik.  
"Arbeitgeber künftig nicht mehr zur Hälfte an der Finanzierung der  
Krankenkassen zu beteiligen, ist ein Systembruch." Hier hätte sich  
"NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers stärker engagieren müssen, um 
das zu verhindern". Wenn nach 2010 außerdem wieder unterschiedliche  
Krankenkassenbeiträge zugelassen würden, `werden gerade die in NRW  
beheimateten großen Krankenkassen AOK und Barmer unter einen  
Wettbewerbsdruck geraten, der für unsere Land nicht gesund sein  
wird", fürchtet Schneider hier Arbeitsplatzverluste. Zudem "gehen  
wir in der Gesundheitspolitik mit riesigen Schritten auf  
Kopfpauschalen zu", warnte der DGB-Landeschef. "Das heißt, der  
Generaldirektor, sofern er gesetzlich versichert ist, zahlt künftig  
genauso viel wie seine Sekretärin." Das sei unsozial.  
Kurskorrekturen in der Energiepolitik bedrohen nach Ansicht  
Schneides einen wichtigen nordrhein-westfälischen Wirtschaftszweig,  
den Anlagen- und Maschinenbau. "Die Verlängerung der Laufzeiten für  
Kernkraftwerke kann dazu führen, dass Initiativen für erneuerbare  
Energien verlangsamt werden. Das wäre für den Anlagen- und  
Maschinenbau in NRW nicht gut." Empfindliche Auftragseinbußen  
könnten die Folge sein. Überhaupt vermisst  Schneider im  
Koalitionsvertrag von Schwarz-Gelb im Bund "mehr Initiativen in der  
Wirtschaftspolitik". Hauptsächlich  Steuersenkungen auf Pump  
Wachstum fördern zu wollen, "hat viel mit Glauben und weniger mit  
ökonomischen Realitäten zu tun".

Pressekontakt:

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