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WAZ: Moderne Paradoxien. Kommentar von Jens Dirksen

Essen (ots)

Fühlen, Meinen und Tun nehmen oft ganz verschiedene
Wege, obwohl es um dieselbe Sache geht. Man kennt das von der 
Hochglanzkocherei mit anschließender Brutzelakrobatik im Fernsehen: 
Kein Sender, keine Tageszeit mehr ohne irgendeinen Tanz um den 
edelstählernen Herd - und währenddessen steigt der Absatz von 
Fertigkost, weil immer weniger Menschen selber kochen.
 Genau dasselbe Phänomen gefährdet jetzt ein ganzes Genre der 
Literatur: Das plattdeutsche Kinderbuch. Da stehen plattdeutsche 
Ausgaben bereit, "Harry Potter un de Wunnersteen" etwa für die 
plattdütschen Teenager oder "Diere up üsen Büernhoff" für die 
Kindergartenfraktion. "Alle finden es toll", sagte Reinhard Goltz vom
Bremer Institut für niederdeutsche Sprache jetzt vor der 
Niederdeutschen Buchmesse, "aber keiner kauft!" Wat 'n Schiet!

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