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WAZ: Meisners NS-Vergleich - Das Schwert Gottes. Kommentar von Christopher Onkelbach

Essen (ots)

Dawkins' Buch "Der Gotteswahn" beginnt so: "Stellen
wir uns doch mal eine Welt vor, in der es keine Religion gibt - keine
Selbstmordattentäter, keinen 11. September, keine Kreuzzüge, keine 
Hexenverbrennung, keine Verfolgung der Juden." Und so weiter. Das ist
suggestiv und erwartet nur eine Antwort: Diese Welt wäre eine 
bessere. Selbstverständlich ist das eine Provokation, und es ist auch
so gemeint. Doch ist die Auseinandersetzung mit Dawkins' 
spitzzüngigen Thesen ein intellektuelles Vergnügen - nicht nur für 
Atheisten. Das gilt für Meisners NS-Vergleiche weniger.
 NS-Vergleiche werden dann bemüht, wenn man sich auf eine Diskussion 
nicht einlassen will. Sie verwenden das Wort als Schwert. Aus den 
Schlägen entstehen aber keine Funken der Erkenntnis, sie sollen den 
Gegner vernichten. Das dient weder der Sache, noch der Debatte oder 
der Aufklärung.
 Abgesehen von seiner wohl absichtsvoll verfehlten Wortwahl übersieht
der Kardinal, dass Dawkins' Thesen über die Evolution nichts zu tun 
haben mit Hitlers Rassenideologie. Man muss sich wundern, wie 
leichtfertig intelligente Menschen immer wieder NS-Vergleiche bemühen
- und sich damit am Ende selbst diskreditieren.

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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