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WAZ: Justizministerin kontert Kritik - Vorerst gerettet - Leitartikel von Christoph Meinerz

Essen (ots)

Man wird den Verdacht nicht los, die
NRW-Justizministerin wolle sich nach der spektakulären Flucht von 
zwei Schwerverbrechern aus dem Aachener Gefängnis mit der 
(Vor-)Verurteilung eines Wachmanns selbst aus der Affäre ziehen. Fast
krampfhaft hält sich Roswitha Müller-Piepenkötter an der Aussage 
fest, der Ausbruch von Heckhoff und Michalski ginge allein auf das 
Konto einer zuvor "unvorstellbaren" Einzeltat eines 
Justizvollzugsbeamten.
 Damit verweigert sie sich der Debatte, ob die Flucht nicht doch noch
durch andere Umstände begünstigt worden war. Zumal schon ein Fehler 
im System vorläge, wenn sich zwei als besonders gefährlich 
eingestufte Häftlinge so leicht - nur mit Hilfe eines Wachmanns - 
befreien konnten.
  Am Ende trägt die Justizministerin die Verantwortung für diesen 
Fall. Zurücktreten muss sie - nach bisheriger Sachlage - dafür jedoch
nicht. In der Pannenstatistik steht die Ministerin (noch) besser dar 
als ihre Vorgänger. Vor allem aber rettet sie bisher, dass die zwei 
Verbrecher so schnell wieder eingefangen wurden und die gesamte 
Flucht unblutig verlaufen ist.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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