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WAZ: Westerwelle und Afghanistan - Unsortiert nach London. Kommentar von Dirk Hautkapp

Essen (ots)

In der Afghanistan-Frage eine gute Figur zu machen,
ist inzwischen unmöglich. Das Knäuel, in das sich der Westen am 
Hindukusch verstrickt hat, wird so schnell niemand entwirren. Deshalb
muss man aber nicht derart unsortiert zu Werke gehen, wie die 
Bundesregierung. Merkels Dauer-Schweigen und Guttenbergs 
Endlos-Schleifen waren zuletzt schon schwer genug übereinander zu 
bringen. Jetzt meldet sich auch noch der Außenminister mit einer 
Boykott-Androhung zu Wort - und zieht sie einen Tag später wieder 
zurück. Hat er denn vorher nicht mit Genscher telefoniert?
 Wenn Westerwelle sagt, in London kann es nicht nur um die Frage 
gehen, wie viele Soldaten zusätzlich eingesetzt werden sollen, so 
darf er sich breiter Unterstützung gewiss sein. Aber dann wüsste man 
gerne, was der Westen noch anzubieten hätte an Intelligenz, Personal 
und Ideen, um den zivilen Wiederaufbau ans Laufen zu kriegen, dass es
irgendwann den Taliban die Geschäftsgrundlage entzieht. Da ist man 
schnell bei der Ausbildung von afghanischen Polizisten und anderen 
zivilen Streitschlichtungs-Instanzen. Hier hat, leider, Deutschland 
seinen Beitrag seit 2001, milde formuliert, nur unzureichend 
geleistet.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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