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WAZ: Wenn Sanktionen nicht helfen - Kommentar von Walter Bau
Essen (ots)
Es ist leicht, einen Krieg zu beginnen. Aber es ist unendlich schwerer, ihn wieder zu beenden. So sagt eine oft zitierte politische Weisheit. Doch die Lage in Libyen verlangt nicht nach Kalendersprüchen, sondern nach klaren Antworten. Solch eine klare Antwort wird der Westen womöglich bald geben müssen. Dann nämlich, wenn sich das menschenverachtende Vorgehen des Gaddafi-Regimes zu einem Völkermord an der eigenen Bevölkerung auswachsen sollte. Kann und darf die westliche Welt tatenlos zusehen, wenn ein gewissenloser Despot massenweise Zivilisten ermorden lässt? Wir haben es erlebt. In Darfur und in Ruanda, wo Hunderttausende niedergemetzelt wurden, ohne dass die westliche Staatengemeinschaft militärisch gegen die Massenmörder vorging. Das darf sich in Libyen, gewissermaßen vor der Haustür Europas, nicht wiederholen. Aber in Libyen ginge es im Fall eines Genozids eben nicht um einen Krieg gegen Libyen, sondern um die gezielte Ausschaltung der verbrecherischen Gaddafi-Clique mit militärischen Mitteln. Das ist sicher nicht ohne Risiko. Aber nur betroffen zuzusehen, ist keine Alternative. Denn so viel ist klar: Weder die Androhung noch die Durchsetzung von Sanktionen und auch nicht die internationale Ächtung wird den der Realität entrückten Diktator sonderlich beeindrucken.
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