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WAZ: Das Geschlecht als Risiko - Kommentar von Stefan Schulte
Essen (ots)
Der Europäische Gerichtshof hat ein bahnbrechendes Urteil zur Gleichbehandlung von Mann und Frau gefällt. Es setzt ein zentrales Kriterium der Versicherungen außer Kraft - die statistischen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Frage ist nur: Kann Statistik, können nackte Zahlen diskriminieren? Immerhin ist das Gericht über den Vorwurf eines verbissenen Feminismus erhaben. Geklagt und Recht bekommen haben zwei belgische Männer. Sie fühlten sich diskriminiert, weil sie höhere Beiträge zur Lebensversicherung zahlen mussten. Tatsächlich profitieren vom Gleichstellungsurteil mehr Männer als Frauen. Doch so oder so - ob Gleichberechtigung Einfluss auf die Berechnung privater, also freiwilliger Versicherungen haben sollte, ist zweifelhaft. Wenn Männer mehr Gas geben als Frauen und deshalb mehr Unfälle bauen, ist es nur allzu logisch, von ihnen höhere Beiträge zu verlangen. Und wenn Frauen fünf Jahre länger leben als Männer, muss eine Rentenversicherung mehr von ihnen einnehmen, damit sie die Rente länger zahlen kann. Gleichmacherei ist nicht immer gerecht.
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