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WAZ: Drunter und drüber - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Essen (ots)

Nun gibt es Geld für Nachhilfe, Sportverein oder Mittagessen - und was tun die Eltern, denen Geld für ihre Kinder fehlt? Nichts. Das nimmt ihnen nun die CDU-Arbeitsministerin Ursula von der Leyen übel, wenn sie im Interview mit strenger Mine elterliche Eigeninitiative fordert. Natürlich kann man Eltern vorwerfen, sie würden sich nicht um das Wohl ihrer Kinder kümmern, wenn sie noch nicht einmal den Antrag auf Kostenübernahme für das Mittagessen ausfüllen können. Man kann auch ihre Unwissenheit beklagen. Die mangelnde Bereitschaft, sich zu informieren. Oder das Unvermögen, Anträge zu verstehen. Nur: Von all diesen Schuldzuweisung haben die Kinder nichts, denen die Mägen knurren. Was will von der Leyen mit ihrem Bildungspaket erreichen? Will sie die Eltern erziehen? Oder will sie den Kindern helfen, dieser generationenübergreifenden Abwärtsspirale zu entkommen? Abgesehen davon ist das gesamte Verfahren unausgegoren. Es fehlen Broschüren. Es fehlen Kriterien, wann was bewilligt wird. Im Prinzip geht es drunter und drüber in den Behörden. Die Arbeitsministerin hätte also allen Grund, vor der eigenen Türe zu kehren.

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