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WAZ: Ja ja, die Bahn. Kommentar von Achim Beer
Essen (ots)
Sich über die Fehler anderer Leute zu ereifern, ist sowieso das Schönste, was es gibt. Meist geht es dabei um Dinge, die man selbst gar nicht besser könnte: einen Gesetzentwurf juristisch wasserdicht zu formulieren zum Beispiel, eine frühe Führung über zwei Halbzeiten zu retten oder einen Eurocity auf die Minute pünktlich von Chur nach Altona zu bringen.
Jeder dritte Fernzug erreicht sein Ziel mit mehr als sechs Minuten Verspätung, hat die Stiftung Warentest ermittelt. Gewiss, das ist frustrierend für jeden, der vom Anschlusszug dann nur noch die Rücklichter sieht. Er hat das Recht zu fluchen. Aber sind zwei Drittel pünktliche Züge wirklich so ein schlechter Befund, dass jetzt ganz Deutschland wieder den Kopf schütteln müsste?
Pünktlichkeit ist ein wichtiger Qualitätsmaßstab, und er ist für jedermann überprüfbar - daher ja die Lästerei. Aber wir sollten nicht den Fehler machen, die Qualität der Bahn nur mit der Stoppuhr zu messen. Wir wollen schließlich auch eine bezahlbare und weiß Gott eine sichere Bahn. Außerdem eine, die oft fährt. Ein voller Fahrplan mit engen Takten birgt natürlich Risiken für die Pünktlichkeit. Soll man ihn ausdünnen?
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