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WAZ: Einmischen und aufklären - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Essen (ots)

Die Jugend: Noch nie war sie so bildungshungrig, friedliebend und auf Gesundheit bedacht wie heute. Und erst die Eltern: Sie legen sich ins Zeug wie nie bei der Erziehung und bei ihrem Engagement für Kindergarten und Schule. In Zahlen: 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen und ebenso viele Eltern kommen prima mit dem Alltag klar. Es könnte alles gut sein, wenn nicht die andere, dunkle Seite wäre. In 15 bis 20 Prozent der Familien wachsen Gewalt, Resignation und Untätigkeit. In dieser Gruppe, sagen Forscher, nehme die Fähigkeit zur Erziehung radikal ab. Dass nun innerhalb eines Jahres die Zahl der getöteten Kinder so stark angestiegen ist, dass die Gewalt gegen Kinder insgesamt wieder zunimmt, bestätigt, was die Experten seit längerem beschreiben. Immerhin erkennt inzwischen die Politik, dass es richtig ist, sich in diese Verhältnisse einzumischen - mit Hausbesuchen vom Jugendamt, mit Aufklärung, mit hartnäckiger Begleitung. Prävention heißt das Schlagwort in immer mehr Kommunen und neuerdings auch in der rot-grünen Düsseldorfer Landespolitik. Den Kindern hilft es eben nicht, schulterzuckend auf die Pflicht der Eltern zur Fürsorge und Erziehung zu verweisen. Den Kindern hilft, wenn Staat und Gesellschaft sie auffangen. Auch deshalb ist der Ausbau der Ganztagsbetreuung so wichtig.

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