Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Dem Sturm die Stirn geboten - Kommentar von Thomas Spang
Essen (ots)
Es hätte noch schlimmer kommen können. Hurrikan "Irene" hinterließ an der Ostküste der USA zwar eine Spur der Zerstörung. Die befürchtete Mega-Katastrophe blieb aber aus. Ein Lob verdienen die Behörden für ihre umsichtige Vorbereitung. Sie haben aus dem Desaster nach dem Hurrikan "Katrina", der vor sechs Jahren New Orleans verwüstete, gelernt und rechtzeitig gehandelt. Lieber ein wenig zu viel mobilisieren als nachher von den Ereignissen überrollt zu werden. Von Präsident Obama über die Gouverneure der Bundesstaaten bis hin zu New Yorks Bürgermeister waren alle auf Posten. Erstaunlich ist jedoch immer wieder, wie lausig es um die Infrastruktur der Supermacht USA gestellt ist. Mehr als drei Millionen Amerikaner sitzen nun wieder für Tage ohne Strom im Dunkeln, weil Strom- und Telefonkabel selbst in Ballungsräumen von Holzmasten baumeln. Die Leitungen unter die Erde zu verlegen, brächte nicht nur weniger Stromausfälle. Ganz nebenbei entstünden auch dringend benötigte Arbeitsplätze. Helfen würde auch, die Küsten nicht weiter zu verbauen. Dies gilt vor allem für die vorgelagerten Inseln, die einen natürlichen Schutz gegen Hurrikans liefern. Wer meint, er müsse dort sein Ferienhaus mit Meeresblick hinsetzen, sollte für die Konsequenzen selber einstehen müssen.
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