Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Polit-Theater um die RAG-Stiftung - Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Ein strotznormales Unternehmen sollte dereinst der Evonik-Konzern werden. Eine Formulierung, die von Werner Müller stammt, dem Ex-RAG-Chef und Architekten des Konstruktes der RAG-Stiftung zur Abwicklung des subventionierten Bergbaus. Hätte doch Evonik auch eine strotznormale Mutter! Das Debakel um die Besetzung des Chefpostens der Stiftung belegt, wie politisiert die Stiftung als vermeintlich verheißungsvolle Schaltstelle der Macht im Revier ist. Die Stiftung verwaltet quasi Volksvermögen, ein Vermögen, das die Steuerzahler entlasten soll von den Kosten der Abwicklung des Bergbaus und dessen Ewigkeitskosten. Dummerweise folgt das Hickhack um die Besetzung des Chefpostens augenscheinlich mehr einer politischen Agenda zum Erlangen von Macht, weniger dem Gedanken der Absicherung des Vermögens. Ein Verkauf des florierenden Evonik-Konzerns an der Börse wäre ein Schritt zur Vermögenssicherung, nur völlig undenkbar, ohne einen eingearbeiteten Aufsichtsratschef. Das Zeitfenster für den Börsengang schließt sich, derweil draußen die Muppet-Show ein Stelldichein gibt.
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