Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Tönnies rettete die Schalke-Finanzen

Essen (ots)

Clemens Tönnies, Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, hat seinen Verein vor zwei Jahren gerettet. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in ihrer Samstagsausgabe berichtet, hat der Fleischfabrikant die Anleihe des Londoner Finanzvermittlers Stephan Schechter übernommen, die damals noch 65 Millionen Euro schwer war. Das sei erst jetzt herausgekommen. Der Verein hatte 2010 von einer "international operierenden Bank" gesprochen, die nicht genannt werden dürfe, Dahinter, so die WAZ, habe Tönnies gestanden "Das war die einzige Möglichkeit, sich von diesen Investoren zu trennen", sagte er der WAZ-Gruppe. Die Übernahme der Anleihe sei dabei von Anfang an als "Zwischenlösung" gedacht worden, bis neue Geldgeber gefunden werden. Tönnies sagt, er habe damals nicht öffentlich als Investor auftreten wollen, um sich nicht in den "Vordergrund" zu drängen. Schalke stand damals unter schwerem Druck, weil die Investoren hinter den Schuldpapieren Druck machten. Die amerikanischen und englischen Fonds forderten mehr Sicherheiten und Garantien. Auf Schalke wurde das als Erpressung wahrgenommen.

Wesentliche Anteile der damaligen Schechter-Anleihe sind mittlerweile bankenfinanziert. Der Rest - rund 25,3 Millionen Euro - liegt noch bei der Tönnies-Gruppe. Die Anleihe ist derzeit mit circa fünf Prozent verzinst. Die Sicherheiten aus der Schechter-Anleihe gingen mit der Übernahme auf die Tönnies-Gruppe über. So ist das Papier bis heute unter anderem durch die Verpfändung von Anteilen an Schalke-Unternehmen sowie von Forderungen aus Spielertransfers gesichert. Das bedeutet: Hätte Schalke nicht zahlen können, hätte die Tönnies-Gruppe auch Zugriff auf Erlöse aus Spielertransfers bekommen.

Diesen Zustand will Tönnies und mit ihm Schalke nun beenden. Mit Hilfe der neuen Mittelstandsanleihe soll die Tönnies-Gruppe ihr Geld zurückbekommen und die Schechter-Anleihe endgültig abgelöst werden. Im Gegenzug fallen die Sicherheiten von Tönnies an den Verein zurück. Das bedeutet: In Zukunft hat niemand mehr Zugriff auf Erlöse aus Spielertransfers. Rein finanziell allerdings muss Schalke mehr Geld bezahlen. Die neue Mittelstandsanleihe ist mit 6,75 Prozent verzinst.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 01.06.2012 – 19:24

    WAZ: Börsen-Sturm rüttelt an Evonik. Kommentar von Thomas Wels

    Essen (ots) - Das dürfte es wohl gewesen sein für den Evonik-Börsengang: Die Schuldenkrise in Europa, die anhaltenden Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro haben die Kapitalmärkte in eine derart desolate Verfassung versetzt, dass nur noch hemmungslose Optimisten an einen Aktienverkauf des Essener Chemiekonzerns glauben. Sieben Prozent hat das Börsenbarometer der 30 größten deutschen Werte ...

  • 01.06.2012 – 19:21

    WAZ: Die Tragödie geht weiter. Kommentar von Miguel Sanches

    Essen (ots) - Zum zweiten Mal hat sich Angela Merkel verkalkuliert. Sie hatte auf Nicolas Sarkozy gesetzt - und bekam François Hollande als französischen Präsidenten. Sie hatte auf Dimitri Medwedew gehofft - nun muss sie sich wieder mit Wladimir Putin abfinden. Seine Herzlichkeit beim Antrittsbesuch in Berlin war aufgesetzt. Vom neuen Präsidenten ist weder zu erwarten, dass er seiner Opposition daheim entgegenkommt, ...

  • 01.06.2012 – 19:20

    WAZ: Am Ende gibt's nur Verlierer. Kommentar von Frank Meßing

    Essen (ots) - Als es der Drogeriemarktkette Schlecker noch gut ging, mussten sich die Mitarbeiterinnen durch Überwachung und schlechte Bezahlung demütigen lassen. Nach der Insolvenz haben sie gekämpft, verzichtet und gebangt. Vergeblich. Europas führender Drogist ist untergegangen. Tausende Frauen stehen auf der Straße. Sie sind die Opfer eines Mannes, der ein Unternehmensimperium aufbaute und es leichtfertig ...