Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Neue Ideen gegen den A 40-Stau. Kommentar von Matthias Korfmann
Essen (ots)
Der Revierbürger ist es gewohnt, auf Hindernisse zu stoßen. Er hatte es nie leicht, irgendwas war immer im Weg. "Vor der Hacke ist es duster", wussten die Kumpel. Es gab zwar ein Ziel, aber die Wege dorthin mussten erst noch gebaut werden. Die A40-Sperrung fördert alte Ruhrgebiets-Tugenden zutage. Die Menschen sind noch immer anpassungsfähig. Sie lassen sich nicht bange machen, sie fahren um Hindernisse herum, sie finden heraus, wo es langgeht. Das Problem dabei: Anwohner freuen sich selten über diese "Pfadfinder" vor der Haustür. Vielleicht ist die Zeit wirklich reif für neue Wege. Vielleicht ist es einen Versuch wert, Laster von der A 40, der infarktgefährdeten Hauptverkehrsader des Ruhrgebiets, fernzuhalten. Jeder Lkw weniger auf der A 40 wäre eine Entlastung, zumindest für diese viel befahrene Strecke, die allzu oft einem "Stillleben" gleicht. Zu prüfen ist, ob die beiden anderen Autobahnen im Norden des Reviers, die A 2 und die A 42, diesen zusätzlichen Verkehr aufnehmen könnten. Einige Experten sehen schon die Risiken, die sich hinter solchen Experimenten verbergen. Sie warnen: Es könnte schief gehen. Das Verkehrs-System könnte zusammenbrechen. Nur: Diese Sätze wurden schon vor der A40-Sperrung laut. Passiert ist - bisher jedenfalls - nichts Schlimmes.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell