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WAZ: Symptome eines kranken Systems. Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Man kann sich trefflich darüber aufregen, dass energieintensive Betriebe von der Umlage für erneuerbare Energien befreit werden. Man kann es aber auch sein lassen. Die Grünen im Bundestag scheinen ihrem Feindbild zu frönen, das da lautet: Energieintensive Unternehmen sind unter dem Generalverdacht, mehr Energie zu verbrauchen als nötig, gut aufgehoben. Und so werden sie in Stellung gebracht gegen normale Stromverbraucher, die mitbezahlen, was Stahl- oder Chemiehersteller eben nicht bezahlen. Allein: Die Neiddebatte bringt nichts. Die hohen Energiepreise sind ein Wettbewerbsnachteil am Standort D. Bei geringen Gewinnmargen können Öko-Umlage und Netzentgelte, die ausländische Hersteller nicht bezahlen, das Aus bedeuten. Die Energiewende kostet Geld, künftig noch mehr. Handwerkliche Fehler wie der Vorrang des Ökostroms bei der Netzeinspeisung führen zu einem Dauerreparaturbetrieb: Allerorten wird nachgesteuert, wieder mit Subventionen. Besonders ärgerlich ist die Haftung der Stromkunden für die Fehler bei Offshore-Leitungen. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren (noch dazu die des niederländischen Staatskonzerns Tennet) - noch ein Symptom eines kranken Systems.
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