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WAZ: Gehälter jenseits von Eden - Kommentar von Rolf Obertreis

Essen (ots)

Die Forderung nach weniger Geld für Top-Manager ist mehrheitsfähig und opportun, zumal in diesen Krisenzeiten. Auch wenn sie Commerzbank-Chef Martin Blessing leicht fallen mag, weil er ohnehin am Ende der Gehaltsliste deutscher Top-Manager steht, hat sie aus seinem Mund durchaus Gewicht. Mit Annäherung an die Gehälter der Industrie hat Blessing sicher nicht VW-Chef Winterkorn mit seinen 17,5 Millionen Euro Jahresverdienst 2011 im Auge, sondern eher Merck-Chef Kley und den obersten Beiersdorf-Manager Quaas, die sich mit 2,5 und 1,7 Millionen Euro begnügten. Lufthansa-Aufsichtsrats-Chef Weber sieht "bestenfalls" fünf Millionen Euro als Obergrenze und bezeichnet das schon als "jenseits von Eden". Mit Blessing gibt er eine Richtung vor, über die aber nicht der Gesetzgeber, sondern Aufsichtsräte und Aktionäre entscheiden müssen. Daneben wird man sich in den Banken auch in der zweiten und dritten Reihe umstellen müssen. Zuschläge von 20 Prozent für jeden Tarifangestellten wie bei der bundeseigenen KfW oder die Tatsache, dass dort mehr als zwei Drittel aller Mitarbeiter über Tarif bezahlt werden, muten in diesen Zeiten fantastisch an.

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