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WAZ: Eine Frage mit Gewicht. Kommentar von Jens Dirksen
Essen (ots)
Es war noch nie so leicht, zu schwer zu sein. Wer durch eine Fußgängerzone schlendert, gerät von einer Döner- oder Backduftschwade in die nächste, die werden ja nicht ohne Absicht auf die Passanten geblasen. Überhaupt: Bis zum nächsten Lebensmittel sind es selten mehr als ein paar Meter. Und selbst die lassen sich oft im Aufzug zurücklegen oder auf der Rolltreppe. Wir brauchen immer weniger körperliche Energie, um unseren Alltag zu bewältigen. Aber wir essen gern noch so, als sollten wir zur Feldarbeit unserer Urgroßeltern antreten oder im Flöz den Abbauhammer schwingen. So werden zwei von drei Männern zu schwer. Es war aber auch noch nie so verpönt wie heute, zu schwer zu sein. Wenn sich jedes zweite Mädchen zu dick fühlt, obwohl es ein normales Gewicht hat, ist das krank. Wir müssen verrückt sein: Immer mehr werden immer dicker - und die Traumfiguren werden immer klappriger. Wir sollten wohl beides: Maßvoller, vernünftiger essen - und klapperdürre Models für krank erklären, nicht zu Idolen. Wir sollten die Mitte wiederfinden. Vielleicht müssten wir sogar viel mehr normal sein wollen.
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