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WAZ: Urlaub vom Handy. Kommentar von Christopher Onkelbach

Essen (ots)

Nun, als Wahlkampfschlager taugen die neuen Regeln der Arbeitsministerin kaum, doch wieder einmal zeigt Ursula von der Leyen Gespür für aktuelle Themen, mit denen sie sich ins Gespräch bringen kann. Schließlich ist sie bei der Beschränkung der Erreichbarkeit der Mitarbeiter keine Vorreiterin, denn auch VW, die Telekom, Eon oder BMW haben ähnliche Regelungen verabredet. Doch abgesehen von dem Popularitäts-Effekt weisen die Restriktionen in die richtige Richtung, um die Selbstausbeutung der Beschäftigten zu vermeiden. Denn wer sein Handy in der Freizeit konsequent abschaltet, musste bislang befürchten, am Arbeitsplatz benachteiligt zu werden. Doch nicht nur Vorgesetzte, auch Mitarbeiter müssen umdenken. Denn das Handy bestimmt immer mehr auch das Privatleben. Die Angst, etwas zu verpassen, führt bisweilen dazu, dass ein normales Gespräch kaum noch möglich ist. Psychologen erkennen bereits typische Suchtmerkmale beim Umgang mit Handys. Permanente Erreichbarkeit, der Zugang zu Datenbanken, Nachrichtenportalen und Netzwerken führt dazu, das man sich dauernd aus Denkprozessen herausreißen lässt und sich schlecht konzentrieren kann. Um abschalten zu können, sollte also nicht nur der Chef auf Anrufe in der Freizeit verzichten, auch die Mitarbeiter sollten öfter mal Urlaub vom Handy machen.

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