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WAZ: Organspende braucht Vertrauen - Kommentar von Daniel Freudenreich

Essen (ots)

Mit der Manipulation bei der Vergabe von Lebern haben wenige "Täter" tausenden Schwerstkranken einen Bärendienst erwiesen. Denn seitdem ist die Organspendebereitschaft dramatisch gesunken. Das kostet Menschenleben. Deshalb war es überfällig, dass der Kontrollbericht darüber aufklärt, wo getrickst wurde. Transparenz ist der Anfang für neues Vertrauen.

Dass es in vier Zentren ein systematisches Fehlverhalten gab, ist ein Skandal. Bei anderen Kliniken lohnt ein differenzierter Blick. Ein schwerer Verstoß bleibt aber ein schwerer Verstoß, ob systematisch begangen oder nicht. In anderen Fällen liegen Bewertungs- oder Flüchtigkeitsfehler vor. Das ist unschön, aber weniger dramatisch.

Seit Beginn der Prüfungen ist viel passiert. Inzwischen gibt es ein Mehraugenprinzip bei der Vergabe. Die Zentren müssen mit Kontrollen rechnen. Das macht Manipulationen zumindest viel schwerer. Das System der Organvergabe hat daher einen neuen Vertrauensvorschuss verdient. Wer bislang skeptisch war, sollte sich überlegen, ob er seine Entscheidung gegen eine Organspende nicht ändern möchte. Er kann Leben retten.

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