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WAZ: Caritas pokert um Lohn und Kosten - Kommentar von Matthias Korfmann
Essen (ots)
Die Kirchen begreifen sich noch immer als besondere Arbeitgeber. Der Dienst am Nächsten, er ist hier nicht nur ein Job. Er ist ein Auftrag. Aus dieser Philosophie heraus wächst der Anspruch, ein Stückchen von der Welt da draußen abrücken zu dürfen: beim Arbeits- und Streikrecht etwa oder bei der Frage, wie man es privat mit Gott und Religion hält. Solche Ansprüche sind, wenn sie sich erst einmal verfestigt haben, unerhört schwer aufzubrechen.
Die Minijobber der Caritas und anderer Wohlfahrtsverbände schultern für vergleichsweise wenig Geld extrem wichtige soziale Aufgaben. Offener Ganztag? Ambulante Pflege? Wäre ohne sie wohl nicht denkbar. Wenn viele dieser Minijobber tatsächlich ihre Stellen verlieren sollten, würden Schüler und Pflegebedürftige gleich mit bestraft.
Wir sehen: Beim Pokern um Lohn und Kosten sind kirchliche Arbeitgeber mindestens so weltlich wie alle anderen. Manchmal hilft da nur noch beten. Es ist schon ein starkes Stück, die fällige Entscheidung über neue Arbeitsverträge so lange vor sich herzuschieben, dass sich nun mehrere tausend Beschäftigte fragen müssen, ob sie im Januar noch Arbeit haben.
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