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WAZ: Die Kunst,rekordverdächtig - Kommentar von Lars von der Gönna
Essen (ots)
Seltsam, dass die Kunst inzwischen öfter Rekorde bricht als Tabus. Und dass Maler häufiger die Grenzen des Marktes zu überschreiten scheinen als die der gesellschaftlichen Konvention. Aber was können sie schon dafür, dass ein Geschäft brummt, das der Spekulation näher ist als der Staffelei?
Richter oder Bacon sind im 21. Jahrhundert zu internationalen Währungen geworden. Meldungen wie die heutige, dass wieder eine Schallmauer durchbrochen worden ist, werden wir künftig häufiger lesen. Mit der Rückbesinnung auf Kultur hat das wenig zu tun. Wir reden von Anlagen in Öl. Die Superreichen dieser Welt bringen angesichts von Erfahrungen, die jeder arme Kleinanleger kennt, ihr Geld in gemalte Sicherheit.
So fließen Millionen für Leinwände - auf den ersten Blick nur ein ideeller Wert ohne vereinbarte Rendite. Den Augenwischereien der Bankberater war ihr rasant steigender Wert in den letzten Jahren freilich mühelos überlegen. Alltag ist dieser Auktionsrekord im Kunsthandel übrigens nicht. Ein Durchschnittsobjekt bringt unter 10.000 Euro. Die meisten Käufer sind echte Liebhaber, immer noch.
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