Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Thyssen-Krupp zieht gemischte Bilanz nach erster Mitarbeiterbefragung
Essen (ots)
Nach der ersten Mitarbeiterbefragung für den gesamten Stahl- und Technologiekonzern Thyssen-Krupp zieht Personalvorstand Oliver Burkhard eine gemischte Bilanz. "Wir haben viele gute Ergebnisse verzeichnet, können uns aber auch an der einen oder anderen Stelle noch verbessern", sagte Burkhard im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe).
Optimistisch stimmt Burkhard, dass sich 91 Prozent der Mitarbeiter nach eigener Darstellung "über das normale Maß hinaus" anstrengen wollen, um dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. "Und 76 Prozent der Mitarbeiter würden Thyssen-Krupp als Arbeitgeber weiterempfehlen. Das sind sehr gute Werte", berichtet der Personalchef.
Doch lediglich 61 Prozent der Beschäftigten sagen: "Ich vertraue den Entscheidungen des Vorstands beziehungsweise der Geschäftsführung meines Unternehmens." Burkhard sagte: "Mit diesem Ergebnis sind wir noch nicht zufrieden. Damit müssen wir uns auseinandersetzen, hier ist unser Anspruch höher." Hinzu kommt, dass gerade einmal 60 Prozent der Mitarbeiter zustimmen können, wenn es heißt: "Unser Leitbild gibt mir eine Orientierung bei meiner täglichen Arbeit." Kaum mehr Beschäftigte - nämlich 66 Prozent der Mitarbeiter - sagen: "Ich bin fest von den Geschäftszielen meines Unternehmens überzeugt."
Burkhards Schlussfolgerung lautet: "Unsere Mitarbeiter sind bereit für Veränderungen, möchten aber einiges noch besser erklärt bekommen." Und: "Auch unser Leitbild müssen wir als Führungskräfte noch besser umsetzen." Thyssen-Krupp hatte im September erstmals in der Firmengeschichte praktisch die gesamte Belegschaft befragt. Knapp 140.000 Mitarbeiter konnten sich äußern, 105.000 haben tatsächlich teilgenommen. So seien 7,9 Millionen Antworten entstanden.
Nicht befragt worden sind die Mitarbeiter von Firmen, die bei Thyssen-Krupp auf der Verkaufsliste stehen. Etwa 1,5 Millionen Euro hat sich Thyssen-Krupp die Befragung mithilfe der Beratungsfirma Towers Watson kosten lassen.
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